Die britische Kette feiert im nächsten Jahr bereits ihren 50. Geburtstag. Die Briten haben sich mit ihrem Start in Deutschland Zeit gelassen. Man habe bislang nicht die richtige Größe und Örtlichkeit gefunden, begründet Managing Director Mary Homer. „Wir tendieren aber dazu, in wichtigen Städten weitere Flagship Stores zu eröffnen“, sagt Homer. Topshop gehört zur Arcadia Group, zu der auch Philip Green, Burton, Dorothy Perkins, Evans, Miss Selfridge, Walis und BHS gehören. Ende 2012 erwarb der US-Investor Leonard Green & Partners 25 Prozent der Anteile an Topshop und Topman.
Damit folgt mit Topshop bereits ein weiterer großer Konkurrent für H+M und Co. 2009 startete die irische Kette Primark auf dem deutschen Markt. Primark setzte im vergangenen Jahr rund drei Milliarden Pfund um und erwartet in diesem Jahr ein Umsatzplus von 22 Prozent. Ihr Motto: Hauptsache billig. Nach einem Besuch bei Primark haben junge Shopper nicht selten zehn Teile in der Einkaufstasche – das Ganze für nur 50 Euro. Trotz Dumpingpreisen ist Primark profitabel. Im Geschäftsjahr 2011/2012 steigerte der irische Textildiscounter seinen Gewinn auf 345 Millionen Pfund. Die Zusammenarbeit dem mit dem britischen Online-Modehändler Asos beendete Primark aber bereits wieder. Primark wolle künftig weder mit einem anderen Partner noch über einen eigenen Online-Shop verkaufen, zitiert die Textilwirtschaft britische Medienberichte.
In Spanien rüstet sich die Inditex-Gruppe, zu der unter anderem Zara, Massimo Dutti und Bershka gehören, bereits gegen die Primark-Konkurrenz und baut nach Informationen der Textilwirtschaft ihre Billig-Kette Lefties auf. Spekuliert wird, dass die Kette unter neuem Namen auch international expandieren könnte. Inditex äußert sich bislang dazu nicht. 2011 eröffnete die Gruppe ihren ersten Laden der Kette Bershka in Berlin, mit der Inditex ebenfalls vor allem junge Käufer ansprechen möchte.
Auch C&A wappnet sich gegen die neue Konkurrenz und gestaltet seine junge Linie Clockhouse um. In Düsseldorf eröffnete kürzlich ein neu designter Laden an der Schadowstraße.
Nicht immer trifft das Angebot den deutschen Geschmack
In den Startlöchern steht bereits eine neue Kette aus Japan: Uniqlo - ein Wortspiel aus „unique“ und „clothing“. Die Modekette gehört zur Fast Retailing-Gruppe, die 7,15 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Voraussichtlich Ende März kommenden Jahres eröffnen die Japaner ihre erste Filiale in Berlin, im ehemaligen Niketown-Gebäude. Nicht weit entfernt eröffnete kürzlich die Inditex-Gruppe ihre erste Pull&Bear- Filiale und die kalifornische Kette Forever21 ihren ersten Laden mit Kollektionen für junge Käufer. Weitere Uniqlo-Läden dürften folgen. Genaueres ist noch nicht bekannt. Die Kollektionen sollen ebenfalls junge und preisbewusste Käufer ansprechen.
Den Erfolg sieht Heinemann skeptisch: „In der Regel treffen japanische Unternehmen nicht den deutschen Lifestyle und Geschmack, höchstens im sehr kleinen Premiumsegment. Ein richtiger Kracher sind die Sachen aus Kundensicht meistens nicht, und die Online-Auftritte erinnern eher an eine Kirmes mit bunten Farben.“