Modeplattform Operativer Verlust von 52 Millionen Euro – Zalandos Wachstum ist vorbei

Zalando Quelle: imago images/Christian Kielmann

Die Coronamaßnahmen sind weitgehend gelockert – und viele Kunden gehen zum Shoppen wieder in die Innenstädte. Das belastet die Zahlen von Zalando – die in den roten Bereich rutschen.

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Europas größtem Mode-Onlinehändler Zalando weht kräftiger Gegenwind entgegen. Im ersten Quartal ging der Umsatz um 1,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück, wie der Berliner Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.

Es sei erwartbar gewesen, dass das Niveau „aus dem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal“ nach der Pandemie nicht zu halten sei, sagte Co-Chef Robert Gentz zu Journalisten und ergänzte mit Blick auf die hohe Inflation und den Krieg in der Ukraine: „Das Hauptthema der Menschen ist es gerade nicht, Mode zu kaufen.“

Wegen der weiterhin hohen Investitionen in das Logistiknetz rutschte Zalando zudem in die roten Zahlen. Von Januar bis März wies das Unternehmen einen bereinigten Betriebsverlust (Ebit) von knapp 52 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Betriebsgewinn von 93 Millionen Euro in der Bilanz.



Für den Jahresausblick ist Zalando nun auch etwas skeptischer, auch wenn Gentz mit einer „deutlichen Beschleunigung des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte“ rechnet. So soll das Umsatzwachstum am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 12 bis 19 Prozent liegen und das bereinigte Ebit am unteren Ende der erwarteten 430 bis 510 Millionen Euro.

„Wir sind von der Stärke unseres Geschäftsmodells überzeugt und ergreifen weitere Maßnahmen, um unsere Ergebnisse zu verbessern“, sagte Gentz. So werde der Einkauf an das veränderte Kundenverhalten angepasst und die pro Bestellung anfallenden Kosten stärker an Logistikpartner weitergereicht.

In der Coronakrise gehörte Zalando wie Asos und Boohoo aus Großbritannien sowie dem Konkurrenten About You aus Hamburg zu den Gewinnern, weil viele Menschen wegen geschlossener Läden online Kleidung und Kosmetik einkauften. Nach der Pandemie gehen sie allerdings auch gern wieder in Läden shoppen, weswegen Zalando seine Kundenzahl im Vergleich zum Vorquartal nur leicht auf 48,8 Millionen ausbauen konnte.

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Inzwischen ist das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen in 23 Ländern unterwegs und will noch in diesem Monat in zwei neue Märkte eintreten. Über das Jahr hinweg will Zalando weiterhin zwischen 400 und 500 Millionen Euro investieren und baut beispielsweise neue Logistikzentren in Frankfurt, im polnischen Bydgoszcz sowie in der Region Paris.

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