Möbelkonzern Bilanzprüfung bei Steinhoff kann bis Jahresende dauern

Der Skandal um eine mögliche Bilanzfälschung beim Möbelkonzern Steinhoff dauert an. Beim Wirtschaftsprüfer PwC rechnet man bis Ende des Jahres mit Ergebnissen.

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Der Konzern ist weltweit tätig und hat seine operative Hauptzentrale in Südafrika. Quelle: dpa

Kapstadt Die Aufklärung des mutmaßlichen Bilanzskandals beim südafrikanisch-deutschen Möbelkonzern Steinhoff kann sich nach Angaben der Wirtschaftsprüfer bis zum Jahresende hinziehen. „Das ist komplex, das ist nicht einfach. Wir arbeiten mit einem Team von Leuten in sieben Ländern“, berichtete Louis Strydom, der beim Wirtschaftsprüfer PwC die Sparte für Wirtschaftskriminalität in Afrika leitet, am Mittwoch vor einem Ausschuss des südafrikanischen Parlaments.

Steinhoff bestehe aus mehr als 700 Tochterfirmen in 32 Ländern. „Unser Ziel ist, dass wir das irgendwann zwischen jetzt und Jahresende zusammenfassen, in eine Kiste packen und unsere Untersuchung abschließen.“

Weil der an den Börsen Frankfurt und Johannesburg gelistete Konzern bis heute keine Bilanz für das Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende September) vorlegen kann, drohen ihm Strafen der Markt- und Finanzaufsichtsbehörden in Deutschland und in den Niederlanden. Steinhoff hatte im Dezember Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen für sein Europa-Geschäft eingeräumt. Daraufhin verlor das Unternehmen 90 Prozent des Börsenwertes und kämpft ums finanzielle Überleben.

Vorstandschef Markus Jooste, der Steinhoff über fast zwei Jahrzehnte geführt hatte, trat mit Ausbruch des Bilanzskandals zurück. Steinhoff selbst hat die „Hawks“, die für Wirtschafts-Kriminalität zuständige Einheit der südafrikanischen Polizei, wegen Korruptionsverdachts alarmiert. Jooste ist seither nicht mehr öffentlich aufgetreten. Auch vor dem Ausschuss erschien er nicht und begründete dies über seine Anwälte mit den laufenden Ermittlungen.

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