„MOL Triumph“ Riesenfrachter legt im Hamburger Hafen an

Der größte Frachter, den Hamburg je gesehen hat, ist in den Hafen der Hansestadt einlaufen. Mehrere Schlepper unterstützten den Containerriesen beim Anlegemanöver. Voll beladen ist das Mega-Schiff aber nicht.

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Mol Triumph, eines der weltgrößten Containerschiffe, ist in Hamburg eingelaufen. Quelle: Reuters

Hamburg Das Containerschiff „MOL Triumph“, eines der größten Schiffe der Welt, hat am Montag erstmals im Hamburger Hafen festgemacht. Das 400 Meter lange und 59 Meter breite Schiff der japanischen Reederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL) legte am späten Abend am Burchardkai an. Mehrere Schlepper unterstützten den Containerriesen bei seinem Anlegemanöver.

Die „MOL Triumph“ kann bis zu 20 170 Standardcontainer (TEU) transportieren, kam jedoch wegen der begrenzten Tiefe der Elbe nur gut halb beladen nach Hamburg. Es ist das erste Schiff jenseits der 20 000-TEU-Marke im Hafen.

Am Terminal werden in den kommenden beiden Tagen rund 6000 Container gelöscht und 3500 geladen, das entspricht rund 14 500 TEU. Ein 40-Fuß-Container zählt zwei TEU. Weil der Frachter zu hoch ist, um die Köhlbrandbrücke zu passieren, werden die Container am HHLA-Terminal Burchardkai statt am automatisierten Terminal Altenwerder umgeschlagen.

Die „MOL Triumph“ wurde am 15. März bei der Bauwerft Samsung Heavy Industries in Südkorea getauft und am 27. März an den Eigentümer übergeben. Sie befindet sich auf ihrer Jungfernfahrt und wird künftig regelmäßig alle sieben bis acht Wochen im Hamburger Hafen zu Gast sein. Das Schiff fährt im Rahmen der Reederallianz „THE Alliance“ im Liniendienst zwischen China und Europa. Sie verlässt den Hafen am Donnerstag in Richtung Rotterdam und Le Havre.

Größere Schiffe erfordern immer tiefere Häfen und Flüsse, größere Terminals und Brücken. Sie überlasten die Infrastruktur mancher Häfen durch ihre gewaltigen Ladungsmengen. Bei einer Havarie bergen sie enorme wirtschaftliche Risiken und Umweltrisiken. Und sie drücken die Frachtraten, weil sie sich auch für die Reedereien nur rechnen, wenn sie bis zum Anschlag gefüllt sind. Hamburg können sie nur als letzten Hafen in Europa anlaufen, nachdem ein Teil der Container schon in Häfen wie Le Havre, Rotterdam oder Southampton gelöscht wurde.

Und doch sind die ultragroßen Schiffe innerhalb kürzester Zeit die Arbeitspferde im Verkehr zwischen Europa und Asien geworden. Fast jeden Tag kommt ein solcher Containerriese die Elbe hinauf, 240 Schiffe mit mehr als 14.000 Standardcontainern (TEU) waren es im vergangenen Jahr. Und noch ist die Entwicklung nicht zu Ende.

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