Molkerei aus Bayern Gropper - der Meister der Puddingschlacht

Seite 3/3

"Der deutsche Markt stößt an seine Grenzen"

Diese Händler machen Deutschland satt
Platz 10 - Transgourmet - 2,59 Milliarden Euro Umsatz mit Lebensmitteln (Stand: 2012)Die Großhandelsgruppe der gehören mittlerweile vollständig der Schweizer Supermarktkette Coop. Zu den Marken von Transgourmet gehört unter anderem die Marke Fegro/Selgros. Deutschlands zweitgrößter Cash & Carry-Anbieter.Quelle: Statista/TradeDimensions Quelle: Presse
Platz 9 - Bartels-Langness - 2,8 Milliarden Euro UmsatzMit der Pleite von Schlecker rückt der Kieler Einzelhandelsriese in die Top Ten der größten Lebensmittelhändler auf. Zum Imperium gehören unter anderem die 81 Famila-Märkte im Nordosten Deutschlands und mehrere Markant-Supermärkte. Quelle: dpa
Platz 8 - Rossmann - 4,4 Milliarden Euro UmsatzDie Drogeriekette kann den Umsatz mit Lebensmitteln im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Auch dafür ist die Schlecker-Pleite mitverantwortlich. Die Drogeriekette von Dirk Roßmann verkauft vor allem Bio-Lebensmittel und Wein. Quelle: dapd
Platz 7 - dm - 4,6 Milliarden Euro UmsatzNoch etwas besser schneidet Deutschlands größte Drogeriemarktkette dm ab. Die Karlsruher Kette von Götz Werner vertreibt unter dem Markennamen Alnatura eigene Biolebensmittel in den Märkten, vertreibt aber auch weitere Markenprodukte. Quelle: dpa
Platz 6 - Lekkerland - 8,1 Milliarden Euro UmsatzDer Handelsriese mit Sitz in Frechen beliefert vor allem die Shops von Tankstellen und kleine Büdchen. Das Geschäft mit dem Spontan- und Spätkauf katapultiert Lekkerland unter die größten Händler. Quelle: Presse
Platz 5 - Metro-Gruppe - 11,3 Milliarden Euro UmsatzZum Dax-Konzern gehört mit Metro Cash&Carry nicht nur der führende Lebensmittel-Großhändler, sondern auch Kaufhof und die real-Supermärkte. Damit nehmen die Düsseldorfer unter Deutschlands Lebensmittelhändlern eine führende Position ein. Quelle: dpa
Platz 4 - Aldi - 20,9 Milliarden Euro UmsatzBeim Lebensmittelabsatz landet der Discounter nicht einmal auf dem Treppchen. Aldi Nord und Aldi Süd wollen darum bald auch Markenprodukte in ihr Sortiment aufnehmen und die Märkte umbauen. Quelle: dpa

Mit Aldi und Lidl ist Gropper gewachsen – im In- und im Ausland. Seit er 2001 seinen Vater an der Firmenspitze beerbte, hat der Junior den Umsatz fast verdreifacht. Auch weil sich Gropper in neue Kategorien vorgearbeitet hat und in Sachen Verpackung so ziemlich alles herstellen kann, was heutzutage machbar ist: 200 verschiedene Artikel in PET-Flaschen, Bechern oder Giebel-Packs mit oder ohne Schraubverschluss, in 2er-, 4er- oder 6er-Gebinden. Seit 2006 produziert Gropper auch Frucht-Smoothies, seit 2007 gekühlte Kaffeegetränke und seit 2010 Säfte.

Eine weitere Wachstumsquelle ist der Export. Denn der Markt für Milchprodukte in Westeuropa ist nahezu gesättigt. "Auch der deutsche Markt stößt langsam an seine Grenzen", sagt Gropper. "Daher werden wir verstärkt das Auslandsgeschäft ausbauen."

Mit der Verpflichtung von Stanislaus Syryca, der bis Ende 2012 Deutschland-Chef des französischen Milchriesen Lactalis war, treibt Gropper seine Expansionspläne voran. Der erfahrene Manager verantwortet seit Februar den neu geschaffenen Bereich Export und Expansion. Er soll sich verstärkt um neue Handelskunden in Großbritannien, Polen und Skandinavien kümmern. Ob dann in Bissingen oder eher im Norden oder Westen Deutschlands eine neue Fabrik gebaut werden soll, ist noch offen. Oder vielleicht doch im Ausland? "Nicht alles und jeder lässt sich aus Bissingen beliefern", sagt Gropper.

Wettbewerber wie Ehrmann oder Müller sind Gropper da einen Schritt voraus. Ehrmann aus dem Allgäu zieht im US-Staat Arizona derzeit seine zweite Fabrik in den USA hoch. Und auch Müller wagte den Schritt in die USA: Gemeinsam mit dem Cola-Konzern Pepsico baute die Molkerei aus dem bayrischen Aretsried ein 200 Millionen Dollar teures Joghurtwerk im Bundesstaat New York.

Joghurt ist die am schnellsten wachsende Kategorie - Jahresvolumen von 6,2 Milliarden Dollar - in der US-amerikanischen Molkereiindustrie. Dabei ist der Pro-Kopf-Verbrauch immer noch weniger als halb so groß wie in Europa. Doch auch in Deutschland sieht Gropper Wachstumschancen. Denkbar sei etwa der Einstieg in für das Unternehmen neue Segmente wie Käse oder ultrahocherhitzte Produkte wie H-Milch.

Apropos Hitze: Wenn in diesen Tagen die Deutschen wieder ihre Grills anwerfen, ist auch Gropper dabei. Anonym natürlich - mit einer Grillcreme aus dem Kühlregal in Geschmacksrichtungen wie Meerrettich oder Curry.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%