Nach Fusion mit Karstadt Kaufhof: Offenbar deutlich mehr Jobs in Gefahr als gedacht

Kaufhof und Karstadt: Mehr Jobs in Gefahr als bislang gedacht Quelle: dpa

Während der neuentstandene Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof seine neue Marke platziert, müssen offenbar mehr Mitarbeiter um ihre Jobs fürchten als bislang gedacht.

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Die Warenhausketten Karstadt und Kaufhof blicken in eine gemeinsame Zukunft und präsentieren sich nun erstmals als gemeinsame Marke: Der neue Namen „Galeria Karstadt Kaufhof“ prangt in den ersten Filialschaufenstern. Derweil wird lautstark über die Konsequenzen für den großen Mitarbeiterstamm der Warenhäuser diskutiert.

Der Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof bedroht nach Angaben der Gewerkschaft Verdi noch mehr Arbeitsplätze in den Kaufhof-Filialen als bisher bekannt. Die Unternehmensführung wolle „nun schon 1800 statt 1600 Vollzeitstellen in den Kaufhof-Filialen streichen“, warnte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Im Januar hatte Karstadt angekündigt, im Zuge der Kaufhaus-Fusion insgesamt rund 2600 Vollzeitstellen abbauen zu wollen, davon 1600 in den Filialen, was – unter Einberechnung der Teilzeitler – ungefähr 4000 Mitarbeitern entspräche. In seinem derzeitigen Zustand sei der Kaufhof „langfristig nicht überlebensfähig“, sagte Konzernchef Stephan Fanderl damals.

Laut der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinische Post“ könnten sogar bis zu 5500 Mitarbeiter betroffen sein. Die Zeitung beruft sich hierbei auf Unternehmenskreise.

Galeria Karstadt Kaufhof äußerte sich bislang auf Anfragen zu dem Bericht. Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi, warf der Unternehmensspitze vor, der Warenhausbetreiber solle offensichtlich „kaputtgespart werden“.

Nutzenberger verlangte von der Führung des Handelsriesen erneut ein nachhaltiges Zukunftskonzept. „Zurzeit hat man aber eher den Eindruck, dass das neue Unternehmen Galeria Kaufhof Karstadt kaputt gespart und die Existenzgrundlage von zigtausend Beschäftigten ruiniert werden soll“, kritisierte sie. Man werbe mit mehr Beratung in den Filialen, streiche aber gleichzeitig Hunderte Stellen. „Das ist eine Sackgasse“, sagte Nutzenberger.

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