Nach HBC-Verlusten Kaufhof plant keine Kündigungen

Der Kaufhauskonzern Hudson's Bay rutschte im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen. Die Kanadier planen deshalb Einsparungen, Rationalisierungen und die Kürzung von Investitionen. Doch Mitarbeiter in Deutschland werden von Sozialcharta geschützt.

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Galeria Kaufhof: Dank der Sozialcharta droht deutschen Mitarbeitern keine Kündigung. Quelle: dpa

Trotz hoher Verluste des kanadischen Mutterkonzerns Hudson's Bay Company (HBC) hält der Kaufhof an der Arbeitsplatzgarantie für seine Mitarbeiter bis 2018 fest. „Wir haben eine Sozialcharta. Es gibt keine betrieblichen Kündigungen bei Kaufhof. Punkt“, sagte Unternehmenssprecher Gerd Koslowski am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings könne es Einsparungen bei Aushilfen oder befristeten Stellen geben.

HBC rutschte im Geschäftsjahr 2016/17 tief in die roten Zahlen. Für die zwölf Monate bis Ende Januar wies der kanadische Warenhauskonzern einen Nettoverlust von 516 Millionen kanadischen Dollar (etwa 360 Millionen Euro) aus, wie HBC in der Nacht zum Mittwoch in Toronto mitteilte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 387 Millionen Dollar erzielt. Probleme gab es vor allem bei den Outlet-Läden der Marke Saks und der Shopping-Internetseite Gilt, die HBC erst Anfang vergangenen Jahres übernommen hatte.

HBC-Chef Jerry Storch sprach von einem schwierigen Jahr für den Einzelhandel. Die Branche kämpft mit der Konkurrenz durch Online-Anbieter. Auf die Entwicklung will Storch nun mit Einsparungen, Rationalisierungen und der Kürzung von Investitionen reagieren. Effizienzmaßnahmen sollen jährlich 75 Millionen kanadische Dollar einsparen helfen. Auch Stellen sollen abgebaut werden.

Der Umsatz von HBC sprang auch dank der Übernahme von Kaufhof im Gesamtjahr 2016 um knapp 30 Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar nach oben. Die Kanadier hatten Kaufhof 2015 vom Handelskonzern Metro erworben. Im Schlussquartal wuchsen die Erlöse nur noch gering, um 2,5 Prozent. HBC Europe, wozu neben Kaufhof auch die Ketten Galeria Inno und Sportarena gehören, verzeichnete währungsbereinigt einen Umsatzrückgang um zwei Prozent. Kaufhof-Chef Olivier van den Bossche kündigte deshalb bereits kürzlich an, die geplanten Investitionen in die Filialen nun „zeitlich etwas strecken“.

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