Die Liebe der Menschen zu kleinen Plastikkapseln wächst: in buntem Aluminium gibt es fertig portioniert und für jeden Geschmack dosiert vom Kakao über den Entspannungstee bis zum Espresso nahezu alles. Das Geschäft mit Heißgetränken in der Kapsel wächst weltweit. Allein in Westeuropa erzielten Unternehmen mit portioniertem Kaffee im vergangenen Jahr Wachstumsraten von nahezu 20 Prozent. 2016 könnten Pads und Kapseln deshalb ein Drittel des Kaffee-Marktes ausmachen, wie Roland Weening, Marketingchef für Kaffee bei Mondelez sagt. Mondelez ist der US-Konkurrent von Nestlé, dem Hersteller der Nespresso-Kaffeeautomaten und dem Erfinder des Kapselkaffees. Mittlerweile gibt es sogar Tee in Kapseln - nebst passenden Tee-Kapselmaschinen. Teefans müssen sich keine Gedanken mehr über Wassertemperatur, Brühzeit oder ähnliches machen - per Knopfdruck kommen grüner Tee, Rooibos oder die Ostfriesenmischung trinkfertig aus dem Apparat. Das Modell passt in die Zeit: Genuss auf Knopfdruck - so viel Zeit ist sogar zwischen zwei Meetings oder bevor die Kinder zur Schule gebracht werden müssen.
Künftig sollen aber nicht mehr nur Kaffee oder Tee aus der Kapsel kommen, sondern auch Säfte, Limonaden und andere kalte Getränke. Gerade erst hat sich der amerikanische Getränkehersteller Coca-Cola für mehr als eine Milliarde Dollar bei einer US-Kaffeefirma eingekauft, die ein Mischsystem für Kaltgetränke entwickelt. Das neue System für Kaltgetränke wird ebenfalls Kapseln nutzen und „Keurig Cold“ heißen. Coca-Cola wird seine Geschmacksrichtungen beisteuern und beim Marktstart helfen, wie die Firmen mitteilten.
Ende des Jahres sollen dann die Cola-Kapseln auf den Markt kommen. Was zunächst völlig widersinnig klingt - Erfrischungsgetränke aus der Kapsel - könnte auch in Deutschland gut funktionieren. Schließlich sind hierzulande Wassersprudler seit mehr als zehn Jahren ein Erfolg. Und die bieten Cola, Säfte, Energiedrinks oder Fruchtschorlen aus der Tube - aufgesprudelt mit Wasser. Marktführer in Deutschland ist SodaStream, das Unternehmen brachte erstmals in England in den 1970er Jahren einen Wassersprudler auf den Markt. Zum Unternehmen gehört auch die Marke Wassermax. Neben den verschiedenen Geräten, die normales Leitungswasser mit Kohlensäure aufbereiten, bietet das Unternehmen eine große Auswahl verschiedener Sirups an, die mit dem Wasser vermischt werden können. Nur eben nicht in Kapselform, sondern in Plastikfläschchen.