Nach Reno Schuhhändler HR Group stellt Insolvenzantrag

 Das Logo des Schuhhändler Reno an einer bereits geschlossenen Filiale in Osnabrück. Quelle: dpa

In den vergangenen Monaten wurden gleich bei mehreren Schuhhändlern Probleme bekannt. Erst Ende März meldete Reno Insolvenz an, nun auch die frühere Muttergesellschaft, die Osnabrücker HR Group.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Nach dem Insolvenzantrag der Schuhhandelskette Reno hat jetzt auch deren frühere Muttergesellschaft, die Osnabrücker HR Group, Insolvenz angemeldet. Der erfahrene Sanierungsexperte Christian Gerloff wurde vom Amtsgericht Osnabrück bei mehreren Gesellschaften der Gruppe als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt, darunter die Hamm Reno Group GmbH und die Mayer Systempartner GmbH. Das geht aus Gerichtsveröffentlichungen hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen.

Die HR Group gehört nach eigenen Angaben zu den führenden europäischen Handelsgruppen im Schuhmarkt, ist als Schuhlogistiker relevant und betreibt als sogenannter Systempartner Schuhflächen für andere Handelsunternehmen. Die HR Group beschäftigt rund 750 Mitarbeiter.

„Offene Forderungen über mehrere Millionen Euro“

Gegenüber Reno gebe es „offene Forderungen über mehrere Millionen Euro aus erfolgten Warenlieferungen“, teilte die HR Group dem Magazin vor wenigen Tagen mit. Demnach bestanden auch nach dem Verkauf von Reno Dienstleistungs- und Lieferverträge zwischen den Unternehmen. Ob die vertraglich vereinbarten Verpflichtungen erfüllt wurden, ist strittig. 

Vor sechs Monaten hat ein Investor die Schuhhandelskette Reno übernommen – und das Unternehmen erstaunlich rasch Richtung Abgrund manövriert. Drohte von Anfang an ein Insolvenzantrag?
von Henryk Hielscher

Die Situation bei Reno hat sich dem Vernehmen nach auch auf einen bereits eingeleiteten Verkaufsprozess für die HR Group ausgewirkt. Nicht direkt betroffen von den Insolvenzanträgen sind die Auslandsgesellschaften der Gruppe.

In den vergangenen Monaten hatten zahlreiche Mode- und Schuhunternehmen mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Der ebenfalls in die Insolvenz gerutschte Schuh-Filialist Görtz hatte im Februar einen Investor gefunden. Auch die Einzelhandelssparte des Schuhhändlers Salamander nutzt ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren, um sich neu aufzustellen.

Lesen Sie auch: Wie es jetzt bei der HR Group und Reno weitergeht

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%