
Marignane Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will fast 600 Stellen in seiner Hubschrauber-Sparte streichen. Insgesamt sollen 582 Arbeitsplätze an den französischen Standorten in Marignane und Paris Le Bourget - La Courneuve wegfallen, wie Airbus Helicopters am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Der Abbau solle in den Jahren 2017 und 2018 vollzogen werden. Im Gespräch mit der Arbeitnehmerseite will der Konzern Maßnahmen besprechen, um die sozialen Folgen des Abbaus zu begrenzen.
Grund für den Stellenabbau ist ein Streit von Airbus mit der polnischen Regierung. Airbus wirft dieser vor, einen Vertrag über die Lieferung von 50 Caracal-Hubschraubern gebrochen zu haben. Mitte Oktober war der Streit eskaliert, nachdem sich Airbus von Polens rechtskonservativer Regierung unter Führung der PiS-Partei „seit Monaten an der Nase herumgeführt” fühlte, wie Airbus-Chef Thomas Enders sagte. Airbus Helicopters hatte die Ausschreibung unter der polnischen Vorgängerregierung gewonnen, der Auftrag soll stattdessen aber an den Konkurrenten Lockheed Martin vergeben werden.
Für Airbus ist der entgangene Auftrag ein herber Schlag. Immerhin hatte er einen Wert von 2,7 Milliarden Euro. Airbus hatte infolge der Niederlage einen Abbau von etwa 1000 Stellen bei der Hubschrauber-Tochter in Aussicht gestellt. Die jetzt bekannt gewordene Zahl liegt deutlich darunter.