Nachbesserungen US-Flugaufsichtschef mit Änderungen an Boeing 737 Max zufrieden

Eine voläufig positive Bewertung bekommt die Boeing 737 Max von der US-Flugaufsichtsbehörde für das Software-Update. Die Wiederzulassung steht noch nicht fest.

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Der Chef der amerikanischen Flugaufsicht hat die Software-Änderungen an der umstrittenen Boeing-Modellreihe 737 Max im Flugsimulator getestet. Im Anschluss gab der Behördenleiter Stephen Dickson am Donnerstag vorläufig eine positive Bewertung ab. Zudem begutachtete er eine 737-Max-Montagelinie in der Nähe von Seattle und traf mit ranghohen Boeing-Vertretern zusammen.

Dickson ist der neue Chef der Luftfahrtbehörde FAA. Sie belegte die 737-Max-Jets im März nach dem Absturz einer Maschine des Flugzeugtyps in Äthiopien mit einem Startverbot. Zuvor hatte es im Oktober 2018 in Indonesien ein Flugzeugunglück mit derselben Modellreihe gegeben, insgesamt kamen bei beiden Tragödien 346 Menschen um.

Boeing nimmt Wartungen an der Steuerungssoftware der Maschinen vor. Die 737 Max hatte im März nach zwei Abstürzen mit fast 350 Toten Flugverbot erhalten. Der Jet ist eine Modernisierung der seit vielen Jahren gebauten 737. Dabei hat der US-Luftfahrtkonzern offensichtlich schwerwiegende Fehler gemacht. Derzeit ändert Boeing ein automatisches Stabilisierungssystem, das wohl maßgeblichen Anteil an den beiden Katastrophen haben soll.

Es soll eigentlich verhindern, dass die Max zu schnell zu steil aufsteigt und die Strömung abreißt. Nach bisherigen Ermittlungen hat das System zu stark eingegriffen und die Flugzeuge regelrecht in einen Sturzflug gedrückt.

Boeing hofft, die 737-Max-Maschinen in der Frühphase des Quartals von Oktober bis Dezember wieder abheben lassen zu können. Das letzte Wort hat aber die FAA. Dickson stellte klar, dass seine Behörde keinem bestimmten Zeitplan bei der Prüfung der Software-Updates folge. Zudem seien noch Überarbeitungen an Entwürfen einer Sicherheitsanalyse nötig, die Boeing vorlegen müsse.

Anfang September hatten die FAA hat jetzt bekanntgegeben, dass der eingesetzte Sonderausschuss, der für die Wiederzulassung des beliebten Flugzeugs verantwortlich ist, länger braucht als zunächst geplant.

Einen Ausfall in der kommenden Wintersaison könnten die Kunden noch recht gut verkraften. In den Wintermonaten ist die Nachfrage nach Flugtickets geringer als im Sommer. Die Airlines brauchen also sowieso weniger Fluggerät.

Je später allerdings die überarbeitete Max wieder „eingeflottet“ werden kann, desto enger wird es für den kommenden Sommer. Denn die Fluggesellschaften beginnen sehr früh mit den Planungen. Zudem können neue Flugzeuge nur sukzessive in den Flugplan integriert werden. In Europa warten unter anderem Ryanair, Tuifly und SunExpress auf den Flugzeugtyp.

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