Neuer Bieter „Zeitfracht“ Wird Air Berlin zur Cargo-Airline?

Zeitfracht will Air Berlin vollständig übernehmen. Das Berliner Logistikunternehmen beschäftigt allerdings bei einem Jahresumsatz von 100 Millionen Euro nur 800 Mitarbeiter – ein Zehntel der Air-Berlin-Beschäftigten.

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Das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht will die insolvente Airline übernehmen. Quelle: Reuters

Frankfurt Die Liste der Kaufinteressenten für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin wird immer länger. Das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht kündigte am Dienstag an, für die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bis 15. September bieten zu wollen. Air Berlin solle möglichst als Ganzes erhalten bleiben, erklärte Geschäftsführer Wolfram Simon. „Insbesondere im Cargo-Bereich sehen wir große Wachstumschancen und Erlöspotenziale.“

Zeitfracht hat nach eigenen Angaben 800 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Air Berlin beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeiter und schrieb im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro einen Rekordverlust von 782 Millionen Euro. Mitte August musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

Zuletzt hatte der Berliner Hostelbetreiber Alexander Skora erklärt, mit dem Rückhalt eines internationalen Firmenkonsortiums einen Kauf in Betracht zu ziehen.

Derzeit gilt die Lufthansa als aussichtsreichster Bieter für die Hauptstadt-Airline. Zu den weiteren Interessenten zählen die britische Easyjet und der deutsche Ferienflieger Condor. Auch der ehemalige Energie-Topmanager Utz Claassen (hier im Handelsblatt-Interview) hat ein Auge auf Air Berlin geworfen. Der Billigflieger Ryanair hatte sich entgegen erster Ankündigungen aus dem Bieterrennen zurückgezogen aus Protest gegen das Verfahren, das nach Ansicht von Ryanair die Lufthansa bevorzugt. Auch der Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl stieg aus, weil die Lufthansa mit ihm keine Partnerschaft zum Kauf eingehen wollte.

Gebote können noch bis 15. September abgegeben werden. Eine Entscheidung über den Verkauf der Airline wird bis 21. September angepeilt.

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