Neuer Real-Eigentümer „Wir sind gekommen, um zu bleiben“

Quelle: Dominik Asbach für WirtschaftsWoche

Der Anwalt und Unternehmer Sven Tischendorf hat mehr als 60 Real-Märkte übernommen – und treibt nun deren Neuausrichtung voran: Mit leicht verändertem Namen, neuem Sortiment und Millioneninvestitionen.

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Der neue Mehrheitseigentümer von Real treibt den Umbau und die Neuausrichtung der Handelskette voran und plant dazu erhebliche Investitionen. „Geplant ist, rund 300 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren zu investieren“, sagte Sven Tischendorf der WirtschaftsWoche

Mit seinem Family Office hatte der Frankfurter Anwalt und Unternehmer im Sommer die Übernahme von mehr als 60 Real-Standorten mit rund 5000 Mitarbeitern und mehr als einer Milliarde Euro Umsatz abgeschlossen. „Wir haben zum Neustart alles abbekommen, was man sich vorstellen kann“, sagte Tischendorf mit Blick auf Lieferschwierigkeiten, die hohe Inflation und die getrübte Verbraucherstimmung infolge des Kriegs in der Ukraine. „Aber Schönwetter kann ja jeder“, so Tischendorf. 

„Mein Real“ statt nur Real

Inzwischen wurden die Märkte in „mein Real“ umbenannt und werden von der Kölner Rewe-Gruppe mit Lebensmitteln und anderen Waren beliefert. Demnächst sollen der Unternehmenssitz und die Verwaltung von Düsseldorf nach Mönchengladbach verlegt werden. „Die Mitarbeiter haben wir bereits seit dem 1. Juli 2022 am Erfolg beteiligt“, sagte Tischendorf. 

Tischendorf betonte, er wolle sich als Eigentümer langfristig bei dem Unternehmen engagieren. „Uns geht es nicht darum, die Märkte nach einer Schamfrist dicht zu machen, oder sie schnell abzugeben“, sagte Tischendorf der WirtschaftsWoche. „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Der Anwalt und Unternehmer Sven Tischendorf hat mehr als 60 Märkte der angeschlagenen Supermarktkette Real übernommen. Was hat er bloß mit ihnen vor?
von Henryk Hielscher

Der Finanzinvestor SCP hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette Real mit ihren rund 270 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Zahlreiche Standorte wurden geschlossen, rund 150 Filialen gingen an Wettbewerber wie Edeka, Kaufland und Globus. Das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf sowie ein Team von Real-Managern übernahmen mehr als 60 Standorte. 

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