Neues Logo, neue Märkte Frischzellenkur bei Aldi

Historische Zäsur bei Aldi Süd: Nach 35 Jahren bekommen die Filialen ein komplett neues Markenzeichen verpasst. Der Konkurrenzdruck im Markt treibt alle Discounter zur Modernisierung – nicht nur bei der Optik.

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Sukzessive werden alle Filialen von Aldi jetzt auf das neue Logo umgebaut. Bis die Umrüstung abgeschlossen ist, wird es aber noch mehr als ein Jahr dauern.

Pünktlich zum Start des Weihnachtsgeschäfts schenkt Aldi Süd seinen Filialen eine neue Optik. Seit heute werden Stück für Stück alle 1880 Filialen auf das neue Logo umgeflaggt. Auch die Handzettel mit den Aktionsartikeln tragen bereits das modernisierte Markenzeichen, genau wie die Weihnachtsausgabe des Kundenmagazins.

Der Aufwand dieser Frischzellenkur ist riesig. „Wir werden von den Schildern auf dem Filialparkplatz über unsere Einkaufswagen und Pfandautomaten bis hin zu Briefpapier und Visitenkarten alles sukzessive umrüsten“, so Kirsten Geß, Kommunikationsdirektorin des Discounters. Deswegen werden wohl noch länger beide Logos parallel zu sehen sein. Planmäßig soll die Umrüstung bis mindestens Ende kommenden Jahres dauern.

Einige neu gebaute oder komplett modernisierte Filialen tragen bereits das neue Logo. Das gilt für alle Märkte, die im Oktober neu- oder wiedereröffnet wurden. Dazu gehört beispielsweise die Filiale im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum.

Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands

Die Wechsel des Logos bedeutet eine historische Zäsur bei dem Discounter. Das bisherige Zeichen von Aldi Süd in seiner Urform wurde vor 35 Jahren eingeführt und hat seitdem nur geringfügige Veränderungen erlebt. Mit dem Logo von 1982 wurde erstmals auch die zwanzig Jahre zuvor erfolgte Trennung in Aldi Nord und Aldi Süd optisch klarer vollzogen.  €

Im Jahr 2016 startete Aldi Süd eine Modernisierung des Marketings. Erstmals wurden sogar gemeinsame Fernsehspots mit Aldi Nord ausgestrahlt. Nun bekommt auch das Logo mit Unterstützung der Markenberatung Illion Markensocietaet eine Frischzellenkur. Das angeschnittene „A“ verliert seinen Rahmen und bekommt eine leicht dreidimensionale Anmutung. 

Die wichtigsten Marken in Aldis Regalen
Aldi Markenartikel Ü-Ei Quelle: dpa
Aldi Markenartikel Nutella Quelle: dpa
Aldi Markenartikel Coca-Cola Quelle: dpa
Aldi Markenartikel Nivea Quelle: dpa
Aldi Markenartikel Jägermeister Quelle: dpa
Aldi Markenartikel Red Bull o.b. Quelle: PR
Aldi Markenartikel Gerolsteiner Quelle: PR

Darüber hinaus wird es künftig verschiedene Formate des Logos geben, beispielsweise ein Querformat und neue einfarbige Logo-Varianten. „Damit tragen wir den gestiegenen kommunikativen Anforderungen Rechnung“, so Kirsten Geß. „Das Logo kann flexibel in verschiedenen Medien eingesetzt werden."

Milliarden für die Modernisierung


Der chinesische Onlineshop von Aldi war bei der Umsetzung Pionier. Schon im März dieses Jahres bekam er das neue Logo verpasst. Die Websites der Aldi-Süd-Länder außerhalb Deutschlands, wie beispielsweise der österreichischen Tochter Hofer, präsentieren bereits seit Kurzem die neue Optik. Die deutsche Homepage stellte ihr Logo erst heute um.

Alle großen deutschen Discounter haben in jüngster Zeit massiv in die Modernisierung des Filialnetzes investiert. Aldi Süd zum Beispiel hat bereits ein Viertel aller Märkte in Deutschland nach dem Konzept „Filiale der Zukunft“ umgebaut. Seit Mai 2016 baut Aldi Süd seine Supermärkte um, Ende 2019 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Das hat die Schwester Aldi Nord unter Druck gesetzt. Vor kurzem haben die Gesellschafter dort für ein Modernisierungsprojekt ein Budget von 5,2 Milliarden Euro bewilligt. In den kommenden Jahren sollen alle 2300 Märkte in Deutschland umgebaut und modernisiert werden. Vorbild für dieses Konzept, das intern „ANiKo“ genannt wird, ist eine Testfiliale in Herten. Eine Modernisierung des Aldi-Nord-Logos ist jedoch dabei nicht geplant.

Kurz vor Weihnachten folgt Aldi dann als einer der letzten großen Einzelhändler auch dem Trend zu Geschenk- und Gutscheinkarten, die in den vergangenen Jahren als Präsent immer beliebter wurden. Die Gutscheinkarten im Wert von bis zu 100 Euro sollen bis Mitte November in allen Filialen des Billiganbieters erhältlich sein, wie die Tochterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd am Montag ankündigten.

Konkurrenten wie Edeka, Rewe oder Lidl haben solche Karten schon längst im Angebot. Auch Warenhäuser, Modehändler wie H&M, die Parfümeriekette Douglas oder der Möbelhändler Ikea bieten diesen Service seit Jahren an.

„Wir sind von vielen unserer Kunden immer wieder gezielt gefragt worden, wann es neben den Gutscheinen anderer Marken auch endlich Geschenkkarten von und für Aldi gibt“, begründete die Aldi-Süd-Managerin Natascha Vrchoticky den Schritt. Die Gutscheinkarten können unabhängig davon, ob sie bei Aldi Nord oder Aldi Süd gekauft wurden, deutschlandweit eingelöst werden.

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