Nick Hayek Darauf eine Zigarre – Swatch-Chef feiert starke Zahlen

Beim Uhrenhersteller Swatch läuft das Geschäft blendend – das kostet auch Firmenchef Nick Hayek bei der Präsentation der Bilanz voll aus.

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Showeinlagen gehören für den Chef des Uhrenherstellers Swatch bei der Präsentation der Jahreszahlen dazu. Quelle: dpa

Zürich Bevor Nick Hayek die Zahlen angibt, gibt er erst mal an: Bei der Vorstellung der Bilanz demonstriert der Swatch-Chef, wie sich mit 3D-Druck neue Ziffernblätter im Eilverfahren produzieren lassen.

Per Video-Liveschalte zur Fertigung in Grenchen im Schweizer Kanton Solothurn lässt der Manager die Zifferblätter gestalten, die pünktlich zum Ende der Pressekonferenz ins benachbarte Biel geliefert werden. „Das bekommen sie als Souvenir“, sagte Hayek, der sich zwischendurch gelassen eine Zigarre ansteckt.

Solche Showeinlagen gehören bei Swatch zum Geschäft – und das läuft gut bei dem Konzern, zu dem auch Nobelmarken wie Glashütte und Tissaud gehören. Die Uhrenkrise haben die Schweizer hinter sich gelassen.

In der unteren und mittleren Preisklasse bis 500 Franken hätten die Absätze im Februar um rund 16 Prozent zugelegt, erklärte Hayek. „Wir blicken auf Monate die zu den besten in der Geschichte der Swatch-Gruppe zählen.“

Seine Zahlen für das vergangene Jahr hatte Swatch bereits vorgelegt. Demnach kletterte der Umsatz 2017 um 5,4 Prozent auf fast 8 Milliarden Franken. Der Gewinn wuchs um ein Viertel auf 755 Millionen Franken.

Von den starken Zahlen profitiert auch Firmenchef Hayek: Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Vergütungsbericht klettert sein Gehalt auf rund 7 Millionen Franken – ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Um der Konkurrenz die Stirn zu bieten, will der Konzern demnächst eine Smartwatch mit einem eigenen Betriebssystem auf den Markt bringen. Die vernetzte Uhr der Marke Tissaud soll zwischen 400 und 1000 Franken kosten, erklärte Hayek.

Die Konkurrenz durch Apple sieht der Manager aber positiv. „Für uns ist wichtig, dass die Leute sich daran gewöhnen, wieder etwas am Arm zu tragen“.

Vor allem wegen des starken Schweizer Frankens waren die Absätze der schweizerischen Uhrenindustrie 2016 massiv eingebrochen. Inzwischen hat sich die Nachfrage aber wieder erholt: Im vergangenen Jahr legten die Uhrenexporte aus der Schweiz insgesamt um fünf Prozent zu.

Trotzdem wird die Uhrenmesse in Basel, die in der kommenden Woche beginnt, in diesem Jahr kleiner ausfallen. Manche Hersteller haben angekündigt, dem Branchentreffen fern zu bleiben.

Laut Hayek behalte die Messe aber ihre Daseinsberechtigung. „Basel wird sich sicher verändern müssen“, sagte der Swatch-Chef. „Aber wenn es darum geht, die Schweizer Industrie zu repräsentieren, dann müssen Sie sich keine Sorgen machen. Ein Exodus ist das nun wirklich nicht“. 

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