
Die Frage nach dem „Warum“ verbietet sich vor dem Einkauf im Online-Shop Fab.com. Die Frage müsse lauten: „Warum nicht?“, lautet das Credo von Gründer Jason Goldberg. Wer die Internet-Seite ansteuert, versteht, was er meint: Mal wird ein Fahrradhelm aus Krokoleder angeboten, mal T-Shirts mit dreidimensional wirkenden Katzenkopf-Aufdrucken und Stövchen in Brennholz-Optik. „Solange es fab ist, verkaufen wir es“, beschreibt Goldberg den Ansatz seines so skurrilen wie erfolgreichen Online-Designshops.

Der eigenwillige Krimskramsmarkt gilt als Überflieger-Startup: US-Risikokapitalgeber haben rund 171 Millionen Dollar in das zwei Jahre alte Unternehmen gepumpt, das 2012 „weit mehr“ als 100 Millionen Euro umgesetzt hat.
Ehrgeizige Ziele
Nun will Geschäftsführer Goldberg vor allem in Europa wachsen. Deutschland ist hier der wichtigste Markt: Die deutsche Fab-Site bringt ein Fünftel des Gesamtumsatzes. In Europa soll sich der Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro 2013 verfünffachen. Das sei ehrgeizig, räumt Goldberg ein, „aber das haben wir in den USA auch geschafft“. In Deutschland zählt Fab mittlerweile knapp zwei Millionen Kunden.
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Anfang 2012 hat Fab in Berlin-Kreuzberg seine Europa-Zentrale eröffnet. In einem alten Backsteinbau arbeiten inzwischen 200 Mitarbeiter daran, die Kundschaft jeden Tag mit zwitschernden Rauchmeldern in Spatzenform (49,90 Euro) oder solarbetriebenen, stetig winkenden Queen-Elizabeth-II-Miniaturen (15 Euro) zu versorgen. Fab verkauft Möbel und Poster, Kleidung, Antiquitäten und Spielzeug – alles unter der Überschrift „Everyday Design“.
Der Großteil der angebotenen Produkte stammt von jungen, meist wenig bekannten Designern. Die Stückzahlen sind gering, die Preise relativ hoch, und jedes Produkt ist nur ein paar Tage lang erhältlich. Für den kreativen Nachschub sorgen rund 100 Scouts, die auf Messen und online nach Designstücken abseits der Massenware fahnden. Etwa 90 Prozent des Angebots werden exklusiv bei Fab verkauft.