




Paris, Champs-Élysées, es ist jeden Morgen das gleiche Bild. Eine Traube von Menschen knubbelt sich vor dem Stammladen des französischen Kofferbauers Louis Vuitton und wartet geduldig auf Einlass. Wenige Hundert Meter weiter auf der Rue Faubourg Saint-Honoré, wo die älteste Boutique von Hermès liegt, drücken sich Kundinnen ebenfalls fast die Nasen platt am Schaufenster.
Erfolgsfaktoren für Web-Shops
Sie müssen nahtlos miteinander integriert sein. Das heißt, wenn der Besucher im Shop eine Bestellung auslöst, muss dieser Prozess in den nachgelagerten Warenwirtschafts-, Kundenwirtschafts- und Produktmanagementsystemen sauber abgebildet werden.
"In Zukunft wird es immer wichtiger sein, mehrere Kanäle gleichzeitig zu bedienen und diese gut miteinander zu vernetzen", so Reupert. Beispielsweise können integrierte Prozesse in den Webshops von Einzelhändlern eine Funktion bieten, über die der Besucher herausfindet, ob ein Artikel in einer bestimmten Filiale vorrätig ist. "Denn nach wie vor informieren sich viele Kunden im Internet und kaufen dann doch im stationären Handel."
Der Trend zum Smartphone hält an und darum ist es für Shop-Betreiber elementar, den Shop-Content auch mobil zur Verfügung zu stellen, um Kunden nicht an technisch fortschrittlichere Konkurrenten zu verlieren.
Studien haben gezeigt, dass rund ein Drittel der Kaufabbrüche in einem Web-Shop auf der Produktdetailseite erfolgen. Daher ist die Qualität von Produktbeschreibungen und Produktbildern elementar wichtig. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, rät Reupert: Besser als die Mitbewerber über Produkte informieren, bessere Usability und effektive Suchmaschinenoptimierung.
Quelle: Achim Reupert, Experte des Dienstleisters Nionex, auf Mittelstandsmanager.de
Auch in Deutschlands Prachtmeilen scheint der Run auf die Tempel des Edlen und Teuren ungebrochen. In Berlin entsteht ein Lagerfeld-Store beim Potsdamer Platz, in Münchens Palais an der Oper richtet sich ein Louis-Vuitton-Maison ein, Cartier erweiterte in Hamburg, Juwelier Rüschenbeck wird eine Boutique im neuen Kö-Bogen in Düsseldorf aufmachen. Doch der Schein des ungebrochenen Booms der Luxusboutiquen trügt. Die Prunkläden sind dabei, ihr einträgliches Monopol zu verlieren. Die Zeit, in der Luxus ausschließlich über den Ladentisch gereicht wird, geht zu Ende. Das zeigt eine Untersuchung der Münchner Unternehmensberatung Roland Berger und des Meisterkreises, der Vereinigung führender Luxusfirmen in Deutschland.
Fast zwei Drittel der Hersteller verkaufen ihre Ware inzwischen auch über das Netz. Zwar ist der Anteil des Umsatzes, der übers Web geht, mit weniger als fünf Prozent noch vergleichsweise klein. Doch die Luxusmacher gehen davon aus, dass sich der Anteil in den kommenden fünf Jahren etwa verdoppeln wird.
Noch bis vor Kurzem galt der Eigentümerwechsel bei Goldcolliers oder Nobeluhren als unvereinbar mit dem schnellen Klick am Computer. Was hatte die Branche dem Internet-Handel nicht alles nachgesagt: Er zerstöre die Marke und mache aus Preziosen wohlfeile Massenware. Er töte die Begehrlichkeit.
Für welche Luxusgüter Verbraucher online am liebsten Geld ausgeben
Wohn- und Tischkultur: 24,4 Prozent
Schreibgeräte: 28,2 Prozent
Wein und Spirituosen: 37,0 Prozent
Schmuck: 38,3 Prozent
Kosmetik: 45,5 Prozent
Uhren: 46,8 Prozent
Mode und Accessoires: 57,8 Prozent
Parfüm: 77,3 Prozent
Daran glauben aber mittlerweile immer weniger in der Branche. Zwar gibt es sie weiterhin, die Luxus- und Internet-Muffel, die in den vergangenen zwölf Monaten weder ein Luxusprodukt gekauft noch die Web-Site eines Luxusherstellers besucht haben. Doch abgesehen von ihnen, hält inzwischen rund die Hälfte der Luxuskunden den Einkauf im Netz für die bessere Alternative.
Noch stärker ist die Anziehungskraft des Internets, wenn es um Produktinformationen geht. Fast 70 Prozent der von Roland Berger und Meisterkreis befragten Käufer von Luxusgütern informieren sich über das Web. Für mehr als die Hälfte, 57 Prozent, sind die Läden nur noch zweite Wahl.