Onlinehändler AO aus Großbritannien „Wir sind deutschen Händlern um Jahre voraus“

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Wie AO wachsen will

Doch auch wenn es bei AO-Manager Monk anders klingt - ein Selbstläufer ist die Expansion nach Deutschland nicht.  Schon der Aufbau des Logistiknetzes verschlang viel Geld, das Geschäft in Gang zu bringen, kostet ebenfalls. Elf Millionen Pfund hat Mutterkonzern AO World allein im abgelaufenen Geschäftsjahr für den Sprung nach Deutschland gezahlt. Diese Investitionen drückten das Konzernergebnis in die roten Zahlen. Am Ende stand ein Minus von 2,2 Millionen Pfund.

Bis das Geschäft in Deutschland profitabel wird, ist es noch ein langer Weg. Monk gibt sich dennoch zufrieden: „AO hat in Deutschland innerhalb von sechs Monaten ein Umsatzvolumen erreicht, das es in Großbritannien erst nach sieben Jahren erreichte“, sagt er.

AO in Zahlen

Entscheidend für den Erfolg ist, wie schnell AO in Zukunft Bekanntheit und damit neue Kunden gewinnen kann. Während sich AO in England bereits eine große Kundenbasis erarbeitet hat, läuft der Händler in Deutschland noch unter dem Radar.

„Erste Maxime wird sein, über das Internet die preissensiblen Käufer über Suchmaschinen-Optimierung zu gewinnen“, schätzt Geißler. „Wenn AO das richtig macht – und sie werden das können – können sie relativ schnell die Preisfüchse dafür gewinnen. Die werden dann davon ihren Freunden und Verwandten erzählen.“

Ein weiteres Problem: Produkte wie Waschmaschinen und Kühlschränke sind keine Spontankäufe,. Kunden erkundigen sich zunächst online – kaufen die Ware aber immer noch gerne im stationären Handel.  Um zu wachsen, wird AO daran arbeiten müssen durch Beratung und Service so aufzufallen, dass auch wenig onlineaffine Verbraucher im Netz kaufen.  

Kevin Monk lässt wenig Zweifel daran, weiter an dem Shop arbeiten zu wollen. Deutschland ist für AO der Testballon.  Funktioniert es hier, funktioniert es auch auf dem Rest des Kontinents. 

“Unser Ziel ist es ganz klar in Zentraleuropa zu expandieren”, sagt Monk. Wann und wo genau, daraus macht der Manager ein Geheimnis. Die Niederlande und Österreich gelten zumindest als interessant.

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