Onlinehandel Google steigt bei Shoppingseite JD.com in China ein

Gründer und Namensgeber von JD.com - Liu Qiang dong Quelle: imago images

In China dominiert Alibaba den Onlinehandel. Das Unternehmen JD.com liegt an zweiter Stelle. Nun investiert Google 550 Millionen Dollar, um seine E-Commerce-Aktivitäten zu verstärken.

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Die Zahl der Domains mit der Endung .com und lediglich zwei Buchstaben vorweg ist begrenzt. Dem chinesischen Gründer des Unternehmens JD.com, Liu Qiang dong, ist es gelungen, eine zu ergattern - und damit eine der größten Onlinehandels-Websites der Welt aufzubauen. JD.com liegt in China auf Platz zwei hinter Alibaba. JD steht für Jingdong, und setzt sich jeweils aus Namensbestandteilen des Gründers und seiner ersten Freundin zusammen.

1998 gründete Liu Qiang dong sein Unternehmen und zwanzig Jahre später investiert der Suchmaschinengigant Google 550 Millionen US-Dollar in bar in das Unternehmen.

Das wurde nun eine Woche bekannt, nachdem Google bereits eine Kooperation mit der französischen Supermarktkette Carrefour bekannt gegeben hatte. Ziel: der Verkauf von Lebensmitteln und Haushaltswaren via Internet.

Die Tochter des Internetkonzerns Alphabet steigt damit tiefer in den Wettbewerb mit den Onlinehändlern Alibaba und Amazon ein. Für JD kommt das Investment zu keinem schlechten Zeitpunkt. Erst im Mai hatten Analysten das Unternehmen als massiv überbewertet bezeichnet. Zum damaligen Zeitpunkt lag der Unternehmenswert bei 63 Milliarden US-Dollar.

Für Alphabet (Börsenwert rund 760 Milliarden US-Dollar) bedeutet das Investment der Tochter Google, die gewonnenen Daten aus dem Shopping-Verhalten der asiatischen Kundschaft auswerten zu können. Ziel sei es, den Kunden ein "hilfreiches, personalisiertes und nahtloses" Shoppingerlebnis zu bescheren, teilte Googles Chief Business Officer, Philipp Schindler, in einer Erklärung mit.

Die Aktivitäten von JD.com konzentrieren sich neben China auf den südostasiatischen Markt. Ein Markt, der für den im Westen alles überragenden Online-Händler Amazon schlecht bis gar nicht zu erobern ist, da zum einen mit Alibaba und JD.com bereits starke Händler vorhanden sind und entscheidende Standbeine des Amazons-Modell in China nicht funktionieren. So darf Amazon unter anderem in China sein Video-Angebot aufgrund von Zensurvorschriften nicht den Kunden zur Verfügung stellen.

Mit Material von Bloomberg

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