
Die EU-Kommission will den grenzüberschreitenden Online-Handel in Europa erleichtern. Dazu soll eine wettbewerbsrechtliche Untersuchung mit dem Ziel eingeleitet werden, Hürden zu erkennen und zu beseitigen, kündigte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag am Rande einer Internationalen Kartellkonferenz in Berlin an. „Es ist höchste Zeit, die verbleibenden Hindernisse für den elektronischen Handel aus dem Weg zu räumen“, begründete sie ihren Vorstoß.
Die Kommission kann solche Untersuchungen durchführen, wenn ihr Hinweise vorliegen, dass der Wettbewerb in einer Branche nicht reibungslos funktioniert. Vestager will ihren Vorschlag in den kommenden Wochen der Kommission vorlegen. Erste Ergebnisse der Prüfung sollen Mitte 2016 vorliegen.
Die beliebtesten deutschen Händler
Die Beratungsfirma OC&C hat 30.000 Kunden in neun Ländern befragt. Die hier gezeigten Ergebnisse beziehen sich auf Deutschland. Die Kunden wurden unter anderem zu Preisen, Qualität, Service und Markenvertrauen befragt. Maximal waren 100 Punkte zu erreichen, ein Wert von mehr als 75 gilt als „sehr gut“.
Stand der Veröffentlichung: Dezember 2014.
eBay
Online-Auktionshaus
Indexwert: 79,3 (plus 1,9 Punkte gg. Vorjahr)
Kaufland
Lebensmittel
Indexwert: 79,4 (plus 2,2 Punkte gg. Vorjahr)
Müller
Drogerie
Indexwert: 79,8 (minus 0,2 Punkte gg. Vorjahr)
Globus
Lebensmittel
Indexwert: 79,9 (plus 1,8 Punkte gg. Vorjahr)
Thalia
Bücher
Indexwert: 80,3 (minus 0,7 Punkte gg. Vorjahr)
Douglas
Drogerie
Indexwert: 80,4 (minus 0,7 Punkte gg. Vorjahr)
Rossmann
Drogerie
Indexwert: 80,8 (plus 1,1 Punkte gg. Vorjahr)
Breuninger
Mode
Indexwert: 80,8 (plus 7,5 Punkte gg. Vorjahr)
Amazon
Multisortimenter
Indexwert: 85,0 (plus 2,4 Punkte gg. Vorjahr)
dm
Drogerie
Indexwert: 86,5 (plus 2,3 Punkte gg. Vorjahr)
„Wer auf einer Reise im Ausland ist, kann in ein Geschäft gehen, etwas kaufen und dies anschließend mit nach Hause nehmen“, sagte Vestager. Beim Einkauf im Netz sei es hingegen nicht ohne weiteres möglich, in einem ausländischen Online-Geschäft einzukaufen. So würden potenzielle Kunden aufgrund ihrer ausländischen Kreditkarte oder Adresse oft ausgeschlossen. „Das ist paradox“, sagte Vestager. „Das begrenzt die Auswahl und wirkt sich auf die Preise aus.“
Kommissionsangaben zufolge kaufte 2014 rund die Hälfte aller Verbraucher im Internet ein. Allerdings hätten nur 15 Prozent von ihnen in einem anderen EU-Mitgliedsstaat per Internet eingekauft.