Otto Group Gründer-Enkel schaltet sich in Nachfolgediskussion ein

Benjamin Otto, Enkel des Versandhausgründers Werner Otto, hat sich in die Diskussionen um seine künftige Rolle im Otto-Konzern eingeschaltet. Otto wird als zukünftiger Kandidat für den Chefposten in dem Hamburger Familienunternehmen gehandelt.

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Benjamin Otto stellt das Online-Handel-Projekt

"Es ist immer wieder interessant, was so spekuliert wird", sagte Otto im Interview mit der WirtschaftsWoche. Zunächst stehe für ihn jedoch der Erfolg von Ottos E-Commerce-Projekt Collins an erster Stelle, "alles Weitere wird man sehen", so Otto. Er bestätigte der WirtschaftsWoche jedoch: "Dass ich auch Interesse habe am gesamten Konzern, steht bei meinem familiären Hintergrund außer Frage."

Der 39-Jährige Bankkaufmann hat an der European Business School in London studiert und machte sich vor dem Eintritt in die Otto Group 2002 mit einem Unternehmen für intelligente Haustechnik selbstständig. Aktuell ist Benjamin Otto Chef der Shopping-Plattform Collins, einem Tochterunternehmen der Otto-Group. Sein Vater Michael Otto ist Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Die weltweit agierende Otto Group beschäftigt mehr als 54.000 Mitarbeiter.

Online-Projekt Collins ist "in fünf Jahren profitabel"

Die Chefs von Ottos E-Commerce-Projekt Collins, Benjamin Otto und Tarek Müller, erwarten ein schwächeres Wachstum im gesamten Online-Handel und wollen mit Collins in fünf Jahren profitabel sein. "Online bleibt der Wachstumstreiber im Handel, aber nicht mehr in dem Tempo wie bisher. Jahrelang hatten wir zweistellige Zuwachsraten in der Branche. Irgendwann lässt sich dieses Niveau nicht mehr halten. Es wird eine Konsolidierung geben", prognostiziert Benjamin Otto, Enkel des Versandhausgründers Werner Otto, im Interview mit der WirtschaftsWoche.

Das eigene Start-up Collins mit seinen drei Online-Modeshops About You, Sister Surprise und Edited sieht Otto dagegen gut positioniert. "Ein zweistelliger Millionenbetrag ist drin", sagte er mit Blick auf den Jahresumsatz 2014. "Ich weiß offen gesagt nicht, ob das vor uns jemals ein deutsches Mode-Start-up so schnell geschafft hat", so Otto. Trotz extremen Wachstums kalkulieren die Unternehmer erst in einigen Jahren mit schwarzen Zahlen.

Otto: "Wir gehen von einem marktüblichen Horizont aus. Das heißt, dass wir in fünf Jahren profitabel sein wollen." Die Strategie sei, Schritt für Schritt vorzugehen. "Und wir feiern unsere Erfolge erst dann öffentlich, wenn wir Ergebnisse vorzuweisen haben", sagte Otto dem Magazin.

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