Otto Payments Otto startet eigenen Zahlungsdienstleister und kassiert künftig selbst

(BaFin) erteilte der Otto Payments die notwendigen Genehmigungen: Damit kann die Otto-Tochter nun als Zahlungsdienstleister starten. Quelle: dpa

Im März 2020 begann der Onlinehändler Otto mit dem Aufbau eines eigenen Zahlungsdienstleisters. Jetzt hat die Finanzaufsicht BaFin grünes Licht gegeben. Der Schritt ist vor allem für Ottos Marktplatzgeschäft wichtig.

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Der Hamburger Onlinehändler Otto startet einen eigenen Zahlungsdienstleister. Seit März 2020 läuft der Aufbau, „jetzt haben wir von der BaFin die Zahlungsinstitutslizenz erhalten und können am Markt mit Otto Payments starten“, sagte Otto-Manager Hans Georg Spliethoff der WirtschaftsWoche. 

Der Schritt ist vor allem für den Ausbau des Marktplatzgeschäfts wichtig. Ähnlich wie Amazon können die Hamburger nun die Zahlungen von Endkunden und an Handelspartner, die Otto.de als Verkaufsplattform nutzen, über ein eigenes System abwickeln. Otto Payments kann Händlern und Marktplatzpartnern unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten aus einer Hand anbieten und ist insbesondere beim Rechnungs- und Ratenkauf nicht mehr auf externe Dienstleister angewiesen.

„Wir wollen die volle Hoheit darüber bekommen, welche Services angeboten werden und wie sie gestaltet sind“, sagt Spliethoff. Schon in den nächsten Wochen soll es losgehen.

Die Manager Mirko Krauel und Hans Georg Spliethoff. Quelle: Presse

„Läuft alles nach Plan, werden wir im Juli die ersten Transaktionen abwickeln“, sagt Mirko Krauel, der wie sein Kollege Spliethoff einer der Geschäftsführer der Paymenttochter ist. Es werde aber „nicht den einen Tag“ geben, an dem alle Systeme umgestellt werden. „Das wird sukzessive erfolgen“, so Krauel. „Zunächst starten wir mit einer ‚Family-&-Friends-Phase‘, um unser Payment-System in der Praxis auf Herz und Nieren zu testen.“ 

Was ändert sich für Otto-Kunden?

Spätestens Ende 2023 will Otto alle elf Millionen Kundenkonten umstellen, der gesamte Umsatz von Otto.de und dem Markplatz soll dann komplett über Otto Payments abgewickelt werden. „Otto Payments wird problemlos täglich über 100.000 Transaktionen abwickeln können“, so Krauel. 

Die Kunden sollen von der Umstellung wenig mitbekommen. Für sie „wird sich nichts ändern“, sagt Krauel. Funktionen wie Rechnungskauf und Ratenzahlung, werde es weiterhin geben. „Wer bei Otto bestellt, wird im Grunde nur auf der Rechnung sehen, dass Otto Payments die Zahlungsabwicklung übernimmt“, sagt der Manager. Für die bislang rund 4000 Marktplatzhändler gebe es dagegen einige Anpassungen. Die wichtigste: „Sie werden ihr Geld aus Verkäufen über die Otto-Plattform in Zukunft deutlich schneller erhalten“, so Krauel. 

Auch die Mitarbeiterzahl soll in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Schon die bisherige Entwicklungsgesellschaft zählte rund 100 Beschäftigte, weitere 50 Stellen sind nun bei Otto Payments zu besetzen.

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