Panne in Bielefeld Möbelhaus ruft Hitler-Tasse zurück

Peinliche Panne bei einer Möbelhauskette in NRW: Auf eine Tasse mit Rosen und lyrischen Zeilen hatte sich auch das Konterfei von Adolf Hitler geschlichen. Das Möbelhaus verspricht Kunden nun 20-Euro-Gutscheine, wenn sie die Nazi-Tassen zurückbringen.

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Ein Archivbild vom 30. Januar 1933 zeigt den neu ernannten Reichskanzler Adolf Hitler. Sei Konterfei wurde auf eine Tasse gedruckt, die in einem Bielefelder Möbelhaus verkauft wurde. Quelle: dpa

"Ich dachte, ich sehe nicht richtig", sagt Agnes T.: Sie saß in Herford plötzlich mit Adolf Hitler am Frühstückstisch. Also, zumindest mit seinem Abbild auf einer Kaffeetasse. Eine große Möbelhauskette aus NRW sieht sich mit dieser peinlichen Panne konfrontiert. Sie brachte die Nazi-Tassen in Umlauf.

Das Unternehmen spricht von einer "ziemlich blöden Verkettung von unglücklichen Umständen". So zitiert die "Neue Westfälische" Christian Zurbrüggen, den Inhaber und Geschäftsführer des Möbelhauses Zurbrüggen. Die Seite zeigt auch ein Foto der Tasse.

Denn das Motiv fand versehentlich seinen Weg auf die Keramik. Ein chinesischer Zulieferer hat laut Zurbrüggen die Waren hergestellt. Der Designer habe anscheinend nicht gewusst, wessen Bildnis er da aufdrucke. Es handelt sich um ein seitliches Porträt Adolf Hitlers auf einer alten deutschen 30-Pfennig-Briefmarke aus der Nazi-Zeit. Auch ein alter Poststempel mit Hakenkreuz ist zu erkennen. Das Bild wurde zwischen Rosenblättern und verschnörkelter Schrift auf die Tasse gedruckt, so dass der Fehler beim Auspacken und Einsortieren in die Regale nicht gleich auffiel. 5000 Tassen wurden vom chinesischen Hersteller an Zurbrüggen geliefert - bevor das Hitler-Bild entdeckt wurde, waren schon 175 Exemplare verkauft.

Zurbrüggen kündigte an, die Tassen aus dem Verkehr ziehen zu wollen. Kunden, die eine der Tassen gekauft haben und diese zurückbringen, werden nicht nur entschädigt, sondern belohnt: Sie bekommen einen Warengutschein über 20 Euro, wenn sie ihre Tassen wieder zurückbringen - der Verkaufspreis lag bei drei Euro. Christian Zurbrüggen entschuldigte sich und nannte den Vorfall "fürchterlich".

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