Pleite-Airline Insolvenzverfahren für Air Berlin eröffnet

Der letzte Flieger ist gelandet, ein Teil der Flotte ist schon bei der Lufthansa - nun startet das Insolvenzverfahren für Air Berlin. Besonders für die Steuerzahler könnte das Verfahren teuer werden.

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Für Air Berlin startet nun das Insolvenzverfahren. Quelle: dpa

Frankfurt Das Amtsgericht Charlottenburg hat wenige Tage nach dem Ende des Flugbetriebs der Air Berlin die Insolvenzverfahren über die einzelnen Gesellschaften der Pleite-Airline eröffnet. Das Gericht habe Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, teilte Air Berlin am Mittwoch mit. Die zweitgrößte deutsche Airline hatte am 27. Oktober den Betrieb eingestellt, nachdem Mitte August mangels weiterer Finanzspritzen vom Großaktionär Etihad Airways die Pleite bei Gericht gemeldet werden musste.

Mit einem Überbrückungskredit vom Staat über 150 Millionen Euro im Rücken konnte sich das Unternehmen so lange in der Luft halten, bis für einen großen Teil des Flugbetriebs Kaufverträge mit der Lufthansa und dem britischen Billigflieger EasyJet geschlossen waren. Für einen Teil des Wartungsgeschäfts von Air Berlin fanden Insolvenzverwalter Carsten Flöther und der Air-Berlin-Generalbevollmächtigte Frank Kebekus die Bietergemeinschaft Zeitfracht/Nayak als neue Eigentümer.

Damit haben gut 4300 der rund 8000 Beschäftigten gute Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz. Etwa 1750 Beschäftigte des Bodenpersonals und der Technik können in Transfergesellschaften nach neuen Arbeitgebern suchen. Hunderte verließen Air Berlin bereits in den vergangenen Monaten. Ein kleines Team wird die Insolvenz abwickeln, was mehrere Jahre dauern kann.

Air Berlin wurde 1978 gegründet und feierte am 28. April 1979 den Erstflug von Berlin nach Mallorca. Kritiker machten eine zu schnelle Expansion und ein verfehltes Geschäftsmodell für das Scheitern der Fluggesellschaft verantwortlich. Demnach wurde Air Berlin im Konkurrenzkampf mit Billigfliegern auf der einen Seite und Premium-Airlines wie der Lufthansa auf der anderen Seite zerrieben.

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