Poco-Mutter Afrika-Sparte springt Steinhoff-Kette zur Seite

Die Poco-Mutter Steinhoff könnte Hilfe aus Afrika bekommen. Quelle: dpa

Die angeschlagene Poco-Mutter Steinhoff erhält Hilfe von ihrer Afrika-Sparte. Das Unternehmen will einen 1,2 Milliarden schweren Kredit an die Mutter zurückzahlen.

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Die Afrika-Sparte eilt der angeschlagenen Poco-Mutter Steinhoff zur Hilfe. Das kürzlich separat an die Börse in Johannesburg gebrachte Unternehmen bereite sich darauf vor, einen 1,2-Milliarden-Dollar-Kredit an die Mutter zurückzuzahlen, teilte Steinhoff Africa am Freitag mit. Sollte das Geld fließen, würde ein beträchtlicher Teil des Finanzloches gestopft. Steinhoff, nach Ikea der weltweit zweitgrößte Möbelhändler ist, will 2,4 Milliarden Dollar aufnehmen, um seine Bilanz wieder aufzupolstern. Die Aktien gaben am Freitag weitere sieben Prozent nach und notieren inzwischen bei 53 Cent.

Steinhoff war wegen möglicher Bilanzfälschungen unter Druck geraten. Am Donnerstag trat Hauptaktionär Christo Wiese von seinem Posten als Chairman zurück. Damit wolle er ein unabhängiges Management gewährleisten, erklärte er. Aufsichtsratsmitglied Heather Sonn werde vorerst seine Aufgaben übernehmen. Erst Anfang Dezember hatte der seit fast zwei Jahrzehnten amtierende Konzernchef Markus Jooste seinen Hut genommen.

Gegen Steinhoff laufen in Deutschland bereits seit zwei Jahren Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Wegen der Vorwürfe hatte der Konzern zuletzt die Veröffentlichung von Geschäftszahlen verschoben. Am Mittwoch zog er seine Bilanz 2016 mit der Begründung zurück, dass die Zahlen nicht mehr zuverlässig seien. Laut der bisherigen Bilanz 2016 steht Steinhoff mit über 16 Milliarden Euro bei Banken in der Kreide.

Steinhoff war in den vergangenen 20 Jahren zu einem der weltweit größten Haushaltswaren- und Möbelkonzerne aufgestiegen. Vor zwei Jahren war das Unternehmen von der Börse in Johannesburg nach Frankfurt gewechselt

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