Die Hauptversammlung der Baumarktkette Praktiker am 4. Juli dürfte den Teilnehmern noch gut in Erinnerung sein. Fast 14 Stunden lang prasselten Fragen, Anträge und Vorwürfe auf Management und Aufsichtsrat des angeschlagenen Konzerns. Nun könnte sich das Spektakel wiederholen. Der zypriotische Fonds Maseltov, der zehn Prozent an Praktiker hält, erwägt die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, falls sich der US-Investor Anchorage mit seinem Finanzierungskonzept durchsetzt. Eine entsprechende Ankündigung der Anwälte von Maseltov liege dem Unternehmen vor, bestätigt ein Praktiker-Sprecher. Denkbar sei aber auch ein Verkauf der Anteile an der Baumarktkette, heißt es in der Branche.
Anchorage verhandelt mit Praktiker-Chef Kay Hafner derzeit über die Details eines Sanierungsdarlehens von 85 Millionen Euro zum Zinssatz von 17 Prozent. Als Pfand soll Anchorage die Praktiker-Tochter Max Bahr erhalten. Maseltov-Fondsmanagerin Isabella de Krassny hatte sich vehement gegen die Anchorage-Pläne ausgesprochen. Ihr alternatives Finanzierungskonzept, bei dem der Investor Clemens Vedder eine zentrale Rolle spielt, hat jedoch laut Hafner„nicht die notwendige Transaktionssicherheit“.