Braunschweig Europas zweitgrößter Zuckerhersteller Nordzucker erwartet vom Geschäftsjahr 2018/2019 an deutlich kleinere Gewinne. Die EU-Zuckermarktordnung läuft Ende September aus, das dürfte die Preise in Europa sinken lassen. Nordzucker erklärte am Freitag in Braunschweig, ab Oktober nähmen Wettbewerb und Preisschwankungen zu. Für das seit März laufende Geschäftsjahr 2017/2018 bestätigte Nordzucker jedoch sein Ergebnisziel mindestens auf dem Niveau des Vorjahres, als 99 Millionen Euro in der Kasse blieben.
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres verdiente der Südzucker-Rivale deutlich mehr: Unter dem Strich blieben fast 42 Millionen Euro in der Kasse – nach 16 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse kletterten um fünf Prozent auf 418 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland 1200, europaweit 3200 Mitarbeiter.
Die EU hatte fast fünf Jahrzehnte lang Mindestpreise für Zuckerrüben und Vermarktungsquoten für Zuckerunternehmen festgelegt. Künftig müssen sich Bauern und Zuckerhersteller dem weltweiten Wettbewerb stellen. Nordzucker-Vorstandschef Hartwig Fuchs hatte erklärt, der Weltmarkt für Zucker wachse: Bis 2022 werde der weltweite Verbrauch um 1,5 bis 2 Prozent auf 193 Millionen Tonnen wachsen. Ab 2018 will das Unternehmen auch Biozucker herstellen.