Quartalszahlen Amazon legt enttäuschenden Ausblick vor – Aktie bricht ein

Wegen der hohen Inflation rechnet Amazon mit einem schwachen Weihnachtsgeschäft. Obwohl der Rest des Quartalsberichts innerhalb der Erwartungen lag, fiel die Aktie um 20 Prozent.

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Amazon kann die Anleger mit seinen Bilanzen nicht beeindrucken. Quelle: dpa

Im klassischen Versandhandel hat Amazon im dritten Quartal diesmal auch in den USA Geld verloren: Unterm Strich stand in den USA ein operativer Verlust von 412 Millionen Dollar, wo vor einem Jahr noch 880 Millionen Dollar Gewinn standen. Im internationalen Geschäft hat sich der Verlust fast verdreifacht auf 2,466 Milliarden Dollar.

Dass das Konzern-Ergebnis trotzdem positiv ist, liegt wieder einmal an dem Cloud-Geschäft von AWS. Doch auch dort hatten die Analysten beim Umsatz mehr erwartet.
Wirklich positiv ist derzeit nur das Werbegeschäft. Da konnte Amazon den Umsatz um ein Viertel steigern auf 9,55 Milliarden Dollar. Das war mehr als Analysten erwartet hatten.

Aber es waren vor allem der verhaltene Ausblick auf die Zukunft, der den Investoren Sorgen macht. Auch dass der neue Prime Day Anfang Oktober nach den Worten von CEO Andy Jassy nur „recht gut“ gelaufen ist, klingt nicht nach Enthusiasmus.

Aber es gibt auch noch positive Stimmen. Während die Investoren die Aktie auf Talfahrt schickten, kann Julian Skelly vom Beratungshaus Publicis Sapient den Ergebnissen durchaus etwas Positives abgewinnen: „Obwohl Amazon ein schwieriges Jahr 2022 hinter sich hat, zeigen die Ergebnisse des dritten Quartals die Stärke eines diversifizierten Unternehmens“, kommentiert Skelly.

Zwar habe die Inflation und die schwache Konjunktur dem Versandhandel geschadet. „Dies wurde jedoch durch das außerordentliche Wachstum des margenstarken AWS-Geschäfts ausgeglichen“, betont der Berater. „Da das AWS-Geschäft skaliert, steigt die Rentabilität schneller als der Umsatz, den es generiert, was Amazon hilft, die Schwäche im E-Commerce zu überwinden“, sagt er. Und da Unternehmen weiterhin in die digitale Business Transformation investierten, werde sich dieser Trend seiner Ansicht nach fortsetzen.

Die Anteilsscheine des Konzerns brachen dennoch im nachbörslichen US-Geschäft um mehr als 20 Prozent ein.

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