Quartalszahlen Betriebsgewinn von Amazon bricht ein – Aktie sackt ab

Der Onlinehändler hat operativ weniger Gewinn eingefahren. Quelle: Reuters

Die Konjunkturabkühlung und die scharfe Konkurrenz im Cloudgeschäft setzen Amazon zu. Für das laufende Quartal gibt sich der Onlinehändler zurückhaltend.

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Steigende Kosten etwa für höhere Löhne und Kraftstoff machen dem weltgrößten Onlinehändler Amazon zu schaffen. Der US-Konzern wies am Donnerstag nach US-Börsenschluss für das abgelaufene Quartal einen Rückgang des Betriebsgewinns binnen Jahresfrist von 8,9 auf 3,7 Milliarden Dollar aus. Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung, scharfer Konkurrenz und der steigenden Kosten zeigte sich Amazon für das laufende Vierteljahr zudem zurückhaltender als gedacht. Die Aktien verloren nachbörslich acht Prozent.

Im abgelaufenen Quartal stieg Amazons Umsatz währungsbereinigt zwar um rund neun Prozent auf 116,4 Milliarden Dollar und damit minimal stärker als gedacht. Für das laufenden Quartal blieb der Konzern mit einer Spanne zwischen 116 und 121 Milliarden aber deutlich hinter den Prognosen von Analysten zurück, die im Schnitt 125,48 Milliarden erwarten. Das Betriebsergebnis soll in einer Spanne zwischen einem Verlust von einer Milliarde Dollar und einem Gewinn von drei Milliarden Dollar liegen. Vor Jahresfrist hatte hier noch ein Plus von 7,7 Milliarden Dollar gestanden.

Ein Grund für die Entwicklung sind höhere Kosten für den Betrieb der Amazon-Lager. Amazon hat Mitarbeiter mit höheren Löhnen gelockt, konnte aber selbst damit nicht alle Stellen in den Warenzentren besetzen. Zudem kämpft der Konzern mit den Folgen höherer Kraftstoffpreise, die das verfügbare Einkommen der Verbraucher schmälern und Lieferungen für Amazon teurer machen.

Der Konzern reagierte darauf unter anderem mit höheren Gebühren für seinen Schnellversand-Service Prime. Zudem soll ab dieser Woche ein Treibstoff- und Inflationszuschlag von durchschnittlich fünf Prozent für Händler eingeführt werden, die Amazons Lagerdienste in den USA in Anspruch nehmen. Die Prognosen für das laufende Quartal zeigen, dass diese Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichen, um die Kostensteigerungen wettzumachen. Amazon-Chef Andy Jassy sagte am Donnerstag, der Konzern müsse noch an der Verbesserung seiner Produktivität arbeiten.

Ein Lichtblick im abgelaufenen Quartal war Geschäftsbereich Amazon Web Services (AWS). Die Sparte steigerte ihren Umsatz um 37 Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar und damit etwas stärker als erwartet.

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