Quartalszahlen Henkel stockt die Gewinn-Prognose auf

Zufriedener Rückblick bei Henkel: Der Konsumgüterhersteller konnte dank guter Geschäfte in der Klebstoffsparte Gewinn und Umsatz im dritten Quartal steigern. Analysten hatten allerdings mit höheren Gewinnen gerechnet.

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Henkel-Chef Hans Van Bylen erwartet weiterhin ein „volatiles und unsicheres Marktumfeld.“ Dennoch rechnet er mit einem Umsatzwachstum. Quelle: Reuters

Düsseldorf Der Konsumgüterkonzern Henkel hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal dank anziehender Geschäfte seiner Klebstoffsparte gesteigert und blickt etwas optimistischer auf das Gesamtjahr. Analysten hatten indes noch höhere Zuwächse prognostiziert.

Die Erlöse kletterten in dritten Quartal um 4,9 Prozent auf 4,981 Milliarden Euro, das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um 7,1 Prozent auf 897 Millionen Euro zu, wie der Hersteller von Pritt und Persil am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Umsatz von 5,12 Milliarden Euro und einem bereinigten Ebit von 907 Millionen Euro gerechnet.

Henkel-Chef Hans Van Bylen erwartet weiter ein „volatiles und unsicheres Marktumfeld“, aktualisierte aber seine Prognose für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie 2017. Hier rechnet er nun mit einem „Zuwachs von rund neun Prozent“, zuvor waren es „zwischen sieben und neun Prozent“.

Im laufenden Jahr will Henkel zudem das organische Umsatzwachstum weiter um zwei bis vier Prozent steigern, die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll von 16,9 Prozent auf „mehr als 17,0 Prozent“ zulegen.

Bei den für den insgesamt für Henkel guten Zahlen schneidet der Bereich Schönheitspflege am schlechtesten ab. Er erreichte nur ein organisches Wachstum von 0,5 Prozent auf 941 Millionen Euro. Damit lief es bei der kleinsten Sparte von Henkel im dritten Quartal schlechter als bei den Klebstoffen und den Waschmitteln.

Bereits im zweiten Quartal stagnierte das Geschäft mit der Schönheitspflege um Produkte wie „Schwarzkopf“, „Syoss“ oder „Bac“, was Vorstandschef Hans Van Bylen im August noch mit schwächeren Märkten im Einzelhandelsgeschäft in Italien und Frankreich begründete, „das unter unseren Erwartungen blieb. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um das zu verbessern“, sagte er damals bei einer Telefonkonferenz.

Was er unter anderem damit meinte, wurde im Oktober deutlich: Henkel trennte sich vom Chef der Schönheitssparte Pascal Houdayer. Der 46-Jährige war erst im vergangenen Jahr in den Vorstand aufgestiegen und hatte im Mai die Verantwortung für diesen Geschäftsbereich übernommen. Zuvor war Henkel-Chef Van Bylen für diese Sparte selbst zuständig.

Nun ist seit Anfang November Jens-Martin Schwärzler Chef der Sparte, um sie auf Erfolgskurs zu bringen. Der 54-Jährige arbeitet bereits seit 1992 im Konzern und hatte verschiedene Positionen im In- und Ausland. Zuletzt war er für die Waschmittel-Sparte in den USA zuständig. Sicherlich wird er weiter auf Möglichkeiten hoffen, um den kleinsten Bereich von Henkel durch Zukäufe zu stärken.

Vorstandschef Van Bylen legt ein hohes Akquisitionstempo vor. Bereits kurz nach Amtsantritt kündigte er die Übernahme des US-Waschmittelkonzerns Sun für 3,2 Milliarden Euro an. Im März dieses Jahres gab er den Kauf des US-Verpackungsspezialisten Darex für fast eine Milliarde Euro bekannt.   

Und Ende Oktober kam das nordamerikanische Friseurgeschäft von Shiseido zu einem Kaufpreis von 485 Millionen US-Dollar hinzu. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen mit Hair Professional-Marken wie Joico und Zotos Professional einen Umsatz von rund 230 Millionen US-Dollar und beschäftigte rund 700 Mitarbeiter. „Damit stärken wir unser Friseurgeschäft in den USA, dem weltweit größten Hair Professional-Einzelmarkt“, begründete Van Bylen die Akquisition.

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