Reederei Großaktionäre stocken bei Hapag-Lloyd weiter auf

Die Kühne Holding hat ihren Anteil an der Hamburger Reederei erneut erhöht. Laut Konzernchef Habben Jansen streben beide Hauptaktionäre 30 Prozent an.

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Die Hamburger Traditionsreederei sieht den Wettlauf der beiden Hauptaktionäre mit gemischten Gefühlen. Quelle: Reuters

Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat seinen Anteil an der Containerreederei Hapag-Lloyd weiter erhöht. Die Kühne Holding kaufte in den vergangenen Monaten drei Prozentpunkte zu und hält inzwischen 29,2 Prozent, wie das Hamburger Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Damit hat der Hamburger Unternehmer (Kühne & Nagel) den bisher größten Anteilseigner von Hapag-Lloyd, die chilenische Reederei CSAV überholt, die auf 27,8 Prozent (plus 0,3 Prozent) kommt. Die Hamburger Traditionsreederei sieht den Wettlauf zwischen den beiden Hauptaktionären um die Vormachtstellung mit gemischten Gefühlen, denn dadurch schrumpft der Streubesitz.

Hapag-Lloyd war deswegen unlängst aus dem SDax gefallen. Konzernchef Rolf Habben Jansen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er gehe davon aus, dass beide Großaktionäre je 30 Prozent an Hapag-Lloyd anstreben. Die Zusammenarbeit werde dadurch aber nicht beeinflusst. Man habe gerade erst zusammengesessen: „Das war alles sehr konstruktiv und zukunftsorientiert.“

Habben Jansen fügte hinzu: „Natürlich hätten wir auf Dauer lieber einen etwas höheren Free Float, aber für uns ist das nicht etwas, das unser Geschäft für die nächsten Quartale beeinträchtigt.“ In zwei oder drei Jahren wäre ein höherer Streubesitz allerdings wünschenswert.

Mit einem Übernahmeangebot an die übrigen Anteilseigner, das nach Aktienrecht eigentlich ab einem Anteil von 30 Prozent fällig wird, rechnet Habben Jansen nicht. Aus seiner Sicht greife diese Regel bei der besonderen Aktionärsstruktur von Hapag LLoyd nicht. Denn Kühne und CSAV sind durch einen Aktionärsvertrag miteinander verbunden, zu dem auch die Stadt Hamburg mit ihrer Beteiligung (unverändert 13,9 Prozent) gehört.

Zusammen kommen die drei Hauptaktionäre auf knapp 71 Prozent an der weltweit fünftgrößten Containerreederei. Weitere 24,7 Prozent liegen bei den arabischen Ländern Katar und Saudi-Arabien, die ihre Reederei UASC 2017 in Hapag-Lloyd eingebracht hatten. Breit gestreut sind inzwischen nur noch rund 4,5 Prozent der Anteile.

In den ersten neun Monaten verdoppelte Hapag-Lloyd den Betriebsgewinn dank gestiegener Frachtpreise und eines höheren Transportvolumens auf 643 Millionen Euro. Der Umsatz legte um eine Milliarde auf 9,5 Milliarden Euro zu. Die Bunkerpreise sanken unmittelbar vor der Umstellung auf die ab Anfang kommenden Jahres vorgeschriebenen schwefelärmeren Treibstoffe.

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