Rewe und Edeka Der Vier-Punkte-Plan für Kaiser's Tengelmann

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Preise

2.  Die Preise müssen runter

Die Passage liest sich wie ein Eingeständnis: „Kaiser’s Tengelmann war immer teurer als die anderen, sowohl in der Verbraucherwahrnehmung als auch in Wirklichkeit', schrieb Tengelmann-Eigentümer Haub Ende April 2015 in seinem Antrag auf die Ministererlaubnis, die nun vollzogen werden kann. „Aus der Sicht der Verbraucher war Kaiser’s Tengelmann faktisch eine Apotheke', die man trotzdem um die Ecke' aufsuchte, um kleine Einkäufe zu erledigen', formulierte Haub darin. Allein, der Einsicht folgten keine Konsequenzen.

Statt die Preise zu senken, stiegen sie weiter  – und vergraulten so immer mehr Kunden. Das belegt eine Analyse der GKL Marketing-Marktforschung für die WirtschaftsWoche von Anfang Oktober. Demnach kosteten Markenartikel in den Berliner Kaiser's-Läden durchschnittlich fünf Prozent mehr  als bei dem Wettbewerber Edeka und 4,6 Prozent mehr als bei Rewe.

Im Vergleich zu preisaggressiven Discountern betrug der Abstand sogar  18 Prozent (Lidl) und knapp 21 Prozent (Aldi). „Die Preise von Kaiser’s Tengelmann haben sich vom Wettbewerb abgekoppelt. Das erinnert fast schon an Schlecker“, sagte GKL-Chef Ulrich Gallinat. Die Preisunterschiede zur Konkurrenz seien zudem nicht auf die Berliner Filialen begrenzt. 

„In den anderen Regionen, in denen Kaiser’s Tengelmann präsent ist, sehen wir ähnliche Unterschiede“, so Gallinat. Für Edeka wie Rewe heißt das: Die Preise in den Kaiser’s-Tengelmann-Filialen müssen sinken, um die Läden wieder wettbewerbsfähig zu machen. 

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