
Gut drei Monate vor Heiligabend sind die meisten Bundesbürger vom weihnachtlichen Warenangebot in den Geschäften genervt. Fast jeder Dritte in Deutschland wünscht sich deshalb ein Verbot für Lebkuchen, Glühwein und Weihnachtslieder in den Läden vor einem bestimmten Stichtag im Jahr. Das ergab eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa. Demnach befürworten 31 Prozent eine gesetzliche Regelung gegen frühzeitige Weihnachtsangebote. 59 Prozent sind gegen ein Verbot.
Eine deutliche Mehrheit von fast zwei Dritteln (63 Prozent) erklärte sich genervt von Festtagsgebäck und -naschereien schon im September. Und fast jedem Zweiten (47 Prozent) verderben frühe Weihnachtsangebote die Vorfreude auf das Fest. Hier gibt es jedoch ein starkes Altersgefälle. Bei den 18- bis 24-Jährigen fühlen sich nur 33 Prozent beeinträchtigt. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist der Anteil der Menschen, bei denen Vorfreude auf die Weihnachtstage leidet, mit 56 Prozent am größten.
Fragt man die Bürger, wann ihrer Meinung nach die Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten, festlicher Dekoration und dem passenden Warenangebot beginnen sollte, gibt es eine klare Tendenz: nicht vor November. 45 Prozent halten Mitte November für einen guten Starttermin, 40 Prozent den Ersten Advent - dieses Jahr ist das der 30. November.
Nur sechs Prozent würden schon an diesem Dienstag, dem kalendarischen Herbstanfang (23. September), den Startschuss geben. „Ruhig schon nach den Sommerferien“, sagten gerade mal 3 Prozent.
Genervte Kunden oder nicht: Das Geschäft mit der Saisonware brummt. Zehn Prozent des Umsatzes von Süßwaren entfallen auf saisonale Produkte wie Schokonikoläuse und Lebkuchen. Kein Wunder also, dass Händler und Produzenten die Kauflaune der Deutschen nutzen so lange es nur geht.