Schiedsverfahren für Flugzeugbauer Vertrag verbietet Boeing Absage von Embraer-Übernahme wegen Pandemie

Eine weltweite Pandemie ist kein Grund für die Auflösung des Übernahmevertrags zwischen US-Flugzeugbauer Boeing und dem brasilianischen Konzern Embraer. Start eines Schiedsverfahrens.

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Der Vertrag zur Übernahme des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer durch Boeing verbietet Pandemie oder eine weltweite Rezession als Grund für eine Absage der geplanten Transaktion. Insgesamt wurden in dem Vertrag vom Januar 2019, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte, zehn Punkte aufgelistet, die nicht als Begründung für einen Rückzug geltend gemacht werden durften.

Boeing hatte die 4,2 Milliarden Dollar schwere Transaktion am Samstag aufgegeben und den Rückzug damit begründet, dass Embraer bestimmte vertragliche Bedingungen nicht innerhalb der vereinbarten Frist erfüllt habe. Der brasilianische Konzern behielt sich rechtliche Schritte vor. Inzwischen wurde ein Schiedsverfahren begonnen.

Angesichts des Wegbruchs der Flugzeug-Nachfrage in der Coronakrise kündigte Boeing am Mittwoch die Streichung von etwa jeder zehnten der 160.000 Stellen an. Der US-Konzern schreibt rote Zahlen und schnürt Insidern zufolge ein Finanzierungspaket mit Anleihen, das mehr als zehn Milliarden Dollar umfassen könnte. Grenzschließungen und Reisewarnungen haben den Verkehr in der Luft weltweit fast zum Erliegen gebracht. Fluggesellschaften kämpfen gegen die Pleite und haben Flugzeuge ausgemustert. Neue Bestellungen werden verschoben oder storniert. Zu dem Vertrag wollten sich weder Boeing noch Embraer äußern.

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