
Hamburg Der Waggonvermieter VTG will seine Expansion in Nordamerika mit einer Übernahme noch in diesem Jahr vorantreiben. „Wir sind an etwas dran, das uns bei der Zahl der Waggons dort deutlich nach vorne bringen wird“, sagte Vorstandschef Heiko Fischer am Montag bei einer Veranstaltung zum 60-jährigen Bestehen des Unternehmens in Hamburg. Ein Abschluss sei noch im laufenden Jahr möglich. Details nannte Fischer nicht.
Auch für die Zukunft erwartet VTG in seinen drei Geschäftsfeldern Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik weiteres Wachstum. „Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren unser Angebot in Russland und Nordamerika deutlich zu steigern“, sagte Fischer. Über die nötigen Mittel für Transaktionen je im zweistelligen Millionenbereich verfüge VTG.
Das Unternehmen hatte im Frühsommer seinen Finanzrahmen durch die Ausgabe einer Anleihe und einen neuen Konsortialkredit auf fast eine Milliarde Euro deutlich ausgeweitet. Davon sei erst etwas mehr als die Hälfte ausgegeben. „Wir können noch eine ganze Menge Projekte stemmen“, erläuterte Fischer.
VTG war in den vergangenen Jahren durch zahlreiche kleinere und mittelgroße Zukäufe gewachsen. Der Konzern hatte seine Flotte durch die Übernahme von 720 Waggons der Rexwal-Gruppe und 1100 speziell auf den Getreidetransport zugeschnittene Güterwagen vergrößert. Im Frühjahr kamen 300 Waggons des italienischen Konkurrenten Sogerent hinzu.
Aktuell verfügt der mehrheitlich von dem US-Investor Wilbur Ross kontrollierte Konzern mit mehr als 50.000 Waggons nach eigener Darstellung über die größte private Flotte von Eisenbahngüterwagen in Europa.