




Die Verhandlungen zwischen Ihr-Platz-Insolvenzverwalter Werner Schneider und Dubag stehen kurz vor dem Abschluss. In einem Brief vom Dienstag dieser Woche hat Schneider die Lieferanten darüber informiert, dass er nach „langwierigen Verhandlungen“ mit Dubag handelseinig ist.
Dubag-Geschäftsführer Michael Schumann wollte zu den Gesprächen über Ihr Platz nicht Stellung nehmen. Insider, die an den Verhandlungen beteiligt sind, haben gegenüber der WirtschaftsWoche aber bestätigt, Dubag übernehme die in Osnabrück ansässige Drogeriekette zu 100 Prozent.
Sie wolle alle 480 noch bestehenden Filialen von Ihr Platz weiter führen und plane keinen weiteren Abbau der auf rund 4700 Mitarbeiter geschrumpften Belegschaft. Das bestehende Management aus der Schlecker-Ära werde nicht ausgetauscht, sondern solle durch weitere Führungskräfte unterstützt werden. „Ihr Platz ist stand-alone-fähig“, sagt ein beteiligter Manager, „und kann sich organisch weiter entwickeln.“ Insolvenzverwalter Schneider bat die Lieferanten in seinem Brief, Ihr Platz unter dem künftigen Besitzer die gleichen Einkaufkonditionen zu gewähren wie bisher.
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Ihr Platz ist das vierte Investment der 2009 gegründeten Dubag. Seit 2010 übernahm die Dubag den irischen Henkel-Zulieferer IDC, den Berliner Speichermedienhersteller BOD Berlin Optical Disc und den Wiesbadener Generikahersteller Sigam. Alle hält sie zu jeweils 100 Prozent. Dubag sieht sich als Spezialist für die „Neuausrichtung von mittelständischen Unternehmen“ und bevorzugt laut Homepage „Unternehmen in Sondersituationen“.
Dubag ist nicht fonds-finanziert und nicht exit-orientiert, investiert also langfristig. Ein früherer Versuch, im Einzelhandel Fuß zu fassen, misslang allerdings: Die von Dubag im April 2010 ausgehandelte Übernahme von 160 Filialen mit 4300 Mitarbeitern aus der Woolworth-Insolvenz scheiterte am Vermieter der Woolworth-Immobilien.