Schwacher Anstieg Erholung der US-Einzelhändler verliert an Schwung

Ökonomen haben eine schnellere Erholung im US-Handel prognostiziert. Grund für den schwachen Konsum könnte die ausgelaufene Arbeitslosenhilfe sein.

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Die OECD rechnet für dieses Jahr mit einem Einbruch des US-Bruttoinlandsproduktes von 3,8 Prozent. Quelle: AP

Die Erholung der US-Einzelhändler von den Pandemie-bedingten Umsatzeinbrüchen hat sich im August unerwartet deutlich verlangsamt. Sie nahmen 0,6 Prozent mehr ein als im Vormonat, wie das Handelsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im Juli fiel das Wachstum zudem mit 0,9 Prozent schwächer aus als zunächst mit 1,2 Prozent angegeben. Der private Konsum – zu dem der Einzelhandel beiträgt – macht mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.

Ein Grund für die geringere Ausgabenfreude dürfte sein, dass Ende Juli für Millionen Amerikaner die wöchentliche Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 600 Dollar auslief. Diese wurde auf 300 Dollar halbiert, war aber nicht in allen Bundesstaaten erhältlich. "Die zweite Coronawelle hatte die Erholung der US-Wirtschaft gedämpft", machte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf einen weiteren Bremsfaktor aus.

Ob die Kauflaune der Amerikaner wieder in Schwung kommt, hängt nicht zuletzt von der Erholung des Arbeitsmarktes ab. Von den 22 Millionen Jobs, die im Zuge der Pandemie zwischen Februar und April verloren gegangen sind, wurden bislang nur etwa die Hälfte zurückgewonnen.

Die Industriestaaten-Organisation OECD rechnet im laufenden Jahr mit einem Einbruch des US-Bruttoinlandsproduktes von 3,8 Prozent. Die weltgrößte Volkswirtschaft käme damit aber besser davon als die meisten anderen Industrienationen. Für Deutschland etwa rechnet die OECD mit einem Minus von 5,4 Prozent.

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