SdK und DSW Aktionärsvertreter raten zur Ablehnung der Metro-Offerte Kretinskys

SdK und DSW raten den Aktionären, das Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs abzulehnen. Sie halten den Wert der Metro für höher.

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Die osteuropäischen Investoren haben sich bereits rund 17 Prozent der Metro-Aktien gesichert und können allein durch die Unterstützung des Großaktionärs Haniel auf über 30 Prozent der Anteile kommen. Quelle: Reuters

Düsseldorf Die Übernahme-Offerte des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky für den Handelsriesen Metro stößt auf den Widerstand der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). „Wir sehen die 16 Euro als zu niedrig an“, sagte der für die Metro zuständige SdK-Sprecher Alexander Elsmann am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die SdK rate vielmehr dazu, auf einen Nachschlag Kretinskys zu warten und Metro-Stammaktien nicht unter einem Preis von 20 Euro zu verkaufen. Kretinsky und sein Co-Investor Patrik Tkac hatten am Freitag ein freiwilliges Übernahmeangebot angekündigt, das Metro mit rund 5,8 Milliarden Euro bewertet. Sie bieten 16,00 Euro für jede Stammaktie. Metro-Stammaktien notierten am Morgen knapp unter diesem Preis.

„16 Euro sind nicht so, dass die Aktionäre 'Hurra' schreien“, sagte Elsmann weiter. Allein wegen des Immobilienbestandes des Konzerns – Metro gehören zahlreiche der rund 770 Märkte in 26 Ländern – sehe er den Wert höher. Operativ bewerte die SdK die Entwicklung des Konzerns aber weiterhin kritisch.

Elsmann verwies auf die Probleme in Russland, Metro investiere zudem in die Digitalisierung und müsse hier aber auch Geld verdienen. Positiv entwickele sich das Geschäft rund um die Belieferung der Kunden.

Zuvor hatte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ihren Mitgliedern geraten, das Angebot Kretinskys nicht anzunehmen. Der Metro-Vorstand hatte erklärt, er sei fest überzeugt, dass Kretinskys „unaufgefordertes Angebot“ das Unternehmen „erheblich unterbewertet und dessen Wertschöpfungsplan nicht reflektiert“.

Die Familienstiftung Meridian, die knapp 15 Prozent an Metro hält, will nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeine Zeitung“ die Offerte ablehnen. Die Beisheim-Gruppe, die rund 6,56 Prozent der Anteile hält, will nach eigenen Angaben mit einer Entscheidung noch abwarten.

Die osteuropäischen Investoren haben sich bereits rund 17 Prozent der Metro-Aktien gesichert und können allein durch die Unterstützung des Großaktionärs Haniel auf über 30 Prozent der Anteile kommen.

Mehr: Metro-Chef Olaf Koch muss ohnmächtig mit ansehen, wie derzeit andere die Entscheidungen treffen. Dabei nimmt er die Dinge gerne selbst in die Hand.

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