Senseo schluckt Jacobs Die Reimanns schaffen einen Kaffee-Giganten

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Konzentration auf Snacks

Mythen rund um Kaffee
Kaffee Quelle: dpa
Kaffee-Filter Quelle: dpa
Kaffee Quelle: dpa
Kaffeetasse und Kaffeebohnen Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee schadet dem HerzenDieses Gerücht scheint falsch zu sein, denn viele Studien ergaben sogar das Gegenteil: So fanden Forscher der Universität Utrecht heraus, dass täglich zwei bis vier Tassen Kaffee das Risiko eines Herzinfarkts um bis zu 20 Prozent senken können. Südkoreanische Wissenschaftler erklärten zudem, dass wenige Tassen am Tag verstopfte Arterien verhindern können. Auch ihre Forschungsergebnisse zeigten, dass Testpersonen, die drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag tranken, deutlich seltener unter Vorzeichen von Herzkrankheiten litten. Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee schützt vor DiabetesZumindest senkt Kaffeekonsum das Diabetes-Risiko. Dies hat eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung ergeben. Bei täglich über vier Tassen Kaffee lässt sich das Diabetes-Risiko um ein Viertel senken. Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee ist das beliebteste Getränk beim ersten DateTatsächlich geht mit 73,3 Prozent die Mehrheit der Deutschen beim ersten Date einen Kaffee trinken. Dies hat eine Umfrage der Online-Partnervermittlung ElitePartner ergeben. Essen gehen liegt mit 72,1 Prozent knapp dahinter. Nur 5,4 Prozent treffen sich beim ersten Date direkt zu Hause. Quelle: Fotolia

Mondelez steuert mehr Umsatz zur neuen Kaffeefirma bei, wird aber mit 49 Prozent die Minderheit halten. Die Amerikaner bekommen dafür umgerechnet 3,6 Milliarden Euro in bar. Mondelez kämpfte schon länger mit dem Preisdruck bei Kaffee. Zu Jahresbeginn kamen noch schlechtere Geschäfte in China hinzu. Dadurch fiel der Gesamtumsatz im ersten Quartal um ein Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Der Gewinn brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 163 Millionen Dollar ein. Insgesamt machte das Kaffeegeschäft bisher elf Prozent des Umsatzes von Mondelez aus.

Mondelez-Chefin Irene Rosenfeld kündigte eine weitgehende Konzentration auf das Snack-Geschäft an, das nach der Auslagerung der Kaffeesparte 85 Prozent am Umsatz ausmachen soll. Parallel soll ein neues, bis 2018 angelegtes Sparprogramm die Kosten letztlich um 3,5 Milliarden Dollar im Jahr drücken. Auch Stellenstreichungen werde es geben, teilte Mondelez am Mittwoch mit - eine Größenordnung wurde aber nicht genannt. Mondelez war 2012 aus dem US-Lebensmittelmulti Kraft Foods hervorgegangen, kämpfte aber von Beginn an mit Problemen. Derzeit beschäftigt der Konzern weltweit 107.000 Menschen. Der Konzern steht von Seiten seines Großaktionärs Nelson Peltz unter Druck, nach dessen Willen der Snack-Bereich mit dem des Konkurrenten Pepsico fusionieren sollte. Peltz hält Anteile von Pepsico.

Die beliebtesten Kaffee-Kapsel-Systeme

Der Zusammenschluss soll im Laufe des kommenden Jahres vollzogen werden. Die Konzerne müssen zunächst das Okay der Wettbewerbshüter einholen und Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern führen.

Zu den Auswirkungen auf die deutschen Mondelez-Standorte könne jetzt noch nichts gesagt werden, erklärte Unternehmenssprecherin Heike Hauerken. Auch, ob einzelne Marken der beiden Unternehmen verschwinden werden, ist noch nicht klar. Die Gespräche begännen gerade erst, sagte Hauerken. Der deutsche Hauptsitz von Mondelez befindet sich in Bremen. In der Stadt befinden sich auch zwei Kaffee-Produktionsstätten, ebenso in Berlin und Elmshorn.

Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) sieht die geplante Zusammenlegung zu einer weltweiten Nummer Eins skeptisch. Hier fürchtet man massive Arbeitsplatzverluste, auch am Standort Bremen. Derzeit arbeiten dort 1300 Menschen für Mondelez. Dieter Nickel von der NGG in Bremen sagte gegenüber "Radio Bremen", dass vor allem in der Verwaltung ein Jobabbau zu befürchten sei. Dort seien am ehesten Doppelfunktionen vorhanden, die zusammengelegt werden könnten.

An der Börse kamen die Pläne bestens an. Die Mondelez-Aktie legte nach Bekanntgabe der Pläne am Mittwoch um 8 Prozent zu. Auch am Donnerstag ging es weiter um rund zweieinhalb Prozent aufwärts.

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