So gut wie neu Der Angriff der Aufbereiter

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Angriff auf etablierte Händler

Verkauft wird ein aufbereitetes Gerät laut Boldin für durchschnittlich „mehr als 200 Euro“. Wie hoch die Gewinnmarge ist, will er nicht verraten. Über den Umsatz spricht der Vorstandschef hingegen gern:  Der steigt schließlich derzeit um 40 bis 50 Prozent im Jahr an. Mehr als 20 Millionen Euro Umsatz will Asgoodasnew in diesem Jahr machen, für 2015 peilt er 30 Millionen an. „In 18 Monaten schreiben wir schwarze Zahlen“, sagt Boldin. „Plus, minus“.

Etwa 20.000 Geräte passieren derzeit etwa im Monat die Asgoodasnew-Fabrik in Frankfurt. Diese Zahl steigt, genau wie die der Kunden. Asgoodasnew profitiert dabei wie andere Reseller vom Online-Shopping-Boom. Der Kundenwechsel vom stationären zum Online-Handel ist im Bereich der Consumer Electronic so stark wie nirgends sonst in der Handelsbranche.

Die besten Smartphones unter 100 Euro
Wiko OzzyDas Wiko Ozzy ist ein echter Geheimtipp. Mit seinem 1-Gigahertz-Prozessor, dem 3,5-Zoll-Display und der 2-Megapixel-Kamera ist das Gerät Durchschnitt, ebenso wie mit dem internen Speicher von 4 Gigabyte, der sich mit microSD-Karte erweitern lässt. Dieses Smartphone lässt sich mit zwei SIM-Karten ausstatten und ist in fünf verschiedenen, knallbunten Farben erhältlich. Deshalb ist es ein perfektes Einsteigergerät für die junge Generation.Preis: ab 70 Euro Quelle: PR
LG Optimus L4Das LG Optimus L4 verfügt über einen 1-Gigahertz-Prozessor, ein 3,8 Zoll großes Display sowie eine 3-Megapixel-Kamera mit Sprachauslöser. Der 4 Gigabyte große Speicher lässt sich mittels MicroSD-Karte erweitern. Ein spezielles Feature des Android-Smartphones ist die „Safety Care“-Funktion, die bei vorher festgelegten Szenarien per SMS über den aktuellen Standort des Gerätes informiert. Diese Funktion ist vor allem dann interessant, wenn Kinder oder ältere Menschen das Gerät nutzen sollen.Preis: etwa 75 Euro Quelle: PR
Sony Xperia E1Das Sony Xperia E1 ist mit einem 1,2-Gigahertz-Prozessor, einem 4-Zoll-Display sowie einer 3-Megapixel-Kamera ausgestattet. Intern stehen 4 Gigabyte Speicher bereit, die sich mit microSD-Karte erweitern lassen. Sony hat das Android-Smartphone speziell aufs Musikhören ausgerichtet: die Walkman-App soll das Musikerlebnis verbessern, ein spezieller Modus verhindert unnötigen Energieverbrauch und deaktiviert nicht benutzte Funktionen.Preis: etwa 100 Euro Quelle: PR
ZTE Blade GDas ZTE Blade G verfügt über einen 1,2-Gigahertz-Prozessor, ein für diese Kategorie großes 4,4-Zoll-Display sowie eine 5-Megapixel-Kamera. Auch bei diesem Gerät lässt sich der 4 Gigabyte große interne Speicher mittels microSD-Karte erweitern. Ein echtes Manko ist die Displayauflösung: Diese fällt mit 854x480 Pixeln für die Displaygröße sehr gering aus.Preis: etwa 100 Euro Quelle: PR
Nokia Lumia 520Das Nokia Lumia 520 verfügt über einen 1 Gigahertz-Prozessor, einen 4-Zoll-Touchscreen sowie eine Kamera mit fünf Megapixeln Auflösung. Der interne Speicher von acht Gigabyte lässt sich mit Hilfe einer Micro-SD-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweitern. Als Betriebssystem nutzt das Nokia Lumia 520 Windows Phone 8.1.Preis: circa 99 Euro Quelle: PR
LG L40Das LG L40 verfügt über einen 1,2-Gigahertz-Prozessor, einen 3,5-Zoll-Touchscreen sowie eine 3-Megapixel-Kamera. Der 4 Gigabyte große Speicher ist mittels microSD-Karte erweiterbar. Eine spezielle Funktion ist der sogenannte Knock Code. Das Smartphone lässt sich mit einer vorher festgelegten Abfolge von Fingertipps entsperren.Preis: etwa 80 Euro Quelle: PR
ZTE Open CDas ZTE Open C verfügt über einen 1,2 Gigahertz-Prozessor, einen 4-Zoll-Touchscreen und eine simple Kamera mit zwei Megapixeln Auflösung. Der interne Speicher ist mit insgesamt vier Gigabyte recht klein, lässt sich aber mit Speicherkarte um 32 Gigabyte erweitern. Außerdem hat der Nutzer freie Wahl beim Betriebssystem: Das ZTE Open C wird mit FirefoxOS 1.3 ausgeliefert, lässt sich aber auch mit Android 4.4 betreiben.Preis: ab 50 Euro Quelle: PR

Neben dem grundsätzlichen Wechsel von Off- zu Online-Handel profitiert das Unternehmen noch von einer anderen Branchenentwicklung: Die Smartphone-Hersteller drücken immer schneller neue Geräte in den Markt. „Die Industrie strafft die Lebenszyklen der Produkte“, bestätigt Boldin. Mit Vodafone hat bereits der Mobilfunkanbieter Verträge im Angebot, bei denen der Kunde jährlich ein neues Smartphone erhält. Die Geschwindigkeit, in der viele Technik-Fans ihr Equipment wechseln, steigt und damit auch die Eingangsquellen für Asgoodasnew.

Attacke mit Garantie

Der Rückenwind macht offenbar selbstbewusst. „Wir nehmen allen etwas weg“, antwortet Boldin kämpferisch auf die Frage nach der Konkurrenz durch Geschäfte, Online-Händler und-Marktplätze. Das "wie" beantwortet er etwas zurückhaltender und aus Kundensicht. „Nachlässe von 30 Prozent auf neue Produkte finden Sie im Handel nicht“, sagt Boldin. „Schon gar nicht bei Herstellern wie Apple.“ Tatsächlich: Im Vergleich zu Amazon, Redcoon oder Saturn sind die Produkte häufig  preiswerter. Wirklich ein Drittel lässt sich aber meist nur Geräten der letzten und vorletzten Generation sparen, die oft eingeschickt werden. Bei aktuellen Geräten sind die Ersparnisse mitunter geringer.

Wohin mit dem alten Handy?

Die knallharten Schnäppchenjäger will Boldin hingegen mit seinem Garantieversprechen von den Marktplätzen weglocken. Käufer könnten zwar  bei Ebay noch größere Schnäppchen ergatterten, räumt er ein,  müssten aber gerade bei Privatverkäufern mit der Unsicherheit leben, beschädigte Ware zu bekommen. Asgoodasnew gibt hingegen auf seine wiederaufbereiteten Geräte eine 30-Monats-Garantie. „Wir können bis zu 30 Prozent Rabatt anbieten und die Kunden müssen keine Kompromisse eingehen“, sagt Boldin.

Aber auch wenn das Wachstum der meisten Online-Reseller derzeit rasant ist: Allzu groß ist ihre Marktmacht bislang nicht, der Anteil am gesamten Online-Markt gering. „In der Nische ist das Modell attraktiv“, urteilt Gerrit Heinemann. Potential sieht der Leiter des Forschungszentrums für E-Commerce an der Hochschule Niederrhein vor allem im Luxus-Segment. Kunden, die trotz schmalen Geldbeutels ein einigermaßen aktuelles iPhone mit sich tragen möchten, werden bei den Wiederverkäufern fündig.

Unklar ist, für wie viele Anbieter in dieser Nische in Zukunft Platz sein wird, zumal selbst Amazon schon mit seiner eigenen Tochter TradeIn in das Geschäft eingestiegen ist. Zugleich richten sich auch die Hersteller mit neuen Billig-Smartphones auf preissensible Kunden ein.

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