Sommerschlussverkauf Amazon plant Ende Juni „Big Style Sale“ auch in Deutschland

Mithilfe einer neuen Rabattschlacht möchte Amazon erneut Rekordumsätze erzielen. Quelle: AP

Mit Verkaufsevents wie dem „Black Friday“ und dem „Prime Day“ fährt Amazon regelmäßig Rekordumsätze ein. Nun soll eine neue Rabattschlacht die Kassen des Onlinehändlers füllen und dessen Lager leeren.

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Mit einer neuen Rabattschlacht, dem „Big Style Sale“, will Amazon neue Rekordumsätze erzielen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers soll dieser „Ende dieses Monats stattfinden und umfasst saisonal relevante Deals von sowohl bekannten als auch kleineren Fashion-Marken“. In den USA wurden Amazons Geschäftspartner bereits darüber informiert, dass das Verkaufsevent am 22. Juni startet und voraussichtlich sieben bis zehn Tage dauern wird. „Wir veranstalten die größte Sommerschlussverkaufsveranstaltung, um Aufregung zu erzeugen und den Verkauf anzukurbeln“, soll in der Mitteilung an die eingeladenen Händler stehen. „Wir freuen uns, Marken die Möglichkeit zu geben, weltweit viele Kunden an dem Event zu erreichen“, heißt es bei Amazon nun offiziell dazu. Die Aktion dürfte sich vor allem an Anbieter wenden, die aufgrund der Coronakrise über zu hohe Warenbestände verfügen.

„Gerade Amazon vertreibt viele Modeartikel und hat diese derzeit auf Lager. Um Platz für Neues zu schaffen, versucht Amazon nun die Ware „zu bereinigen“, sagt Nils Zündorf, Managing Director der Amazon Agentur Factor-A. „Ich gehe davon aus, dass sich vor allem Händler beteiligen werden, die Basics oder saisonale Ware anbieten. Schlicht und einfach, um die Ware loszuwerden und ein bisschen Liquidität zu bekommen.“

Es befände sich gerade sehr viel Ware im Modemarkt. Das gängigste Mittel in der Modeindustrie bei solchen Szenarien sei eine Reduzierung der Preise, so Zündorf. Offline passiere das schon. Viele Geschäfte setzen auf Angebote, um Kunden in die Läden zu locken. „Und genau das wird sich online auch abbilden“, sagt der Experte. Offen sei aber, ob sich die großen Marken beteiligen. „Für die ist es nicht von Interesse, ihr ganzes Sortiment einem Preisverfall auszusetzen.“ Allerdings besteht derzeit ein gewisser Nachholbedarf, da der alljährlich im Juli stattfindende „Prime Day“ coronabedingt verschoben wurde. Hintergrund war, dass der Konzern zunächst befürchtete, der logistischen Belastung nicht standzuhalten. In der Hochphase von Ladenschließungen und Beschränkungen hatten die Onlinebestellung bei Amazon, aber auch bei anderen Onlinehändlern und Secondhandplattformen, enorm zugenommen.

Der Konzern musste bestimmte Waren priorisieren. Nun jedoch scheint der Kundenansturm wieder abzuebben und Amazon versucht die Auswirkungen der Verschiebung des umsatzstarken „Prime Days“ durch den „Big Style Sale“ abzufedern.

Denn klar ist auch, dass die Verschiebung des „Prime Days“ ebenfalls Folgen hat. So liegt der verschobene „Prime Day“ in diesem Jahr zeitlich eng am „Black Friday“ und der „Cyber Week“. Rabattschlachten im Wochenrhythmus dürften in Krisenzeiten aber selbst hartgesottene Schnäppchenjäger überfordern.


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