
München Es gibt wohl kaum einen deutschen Haushalt, in dem nicht irgendwo im Regal ein Puzzle von Ravensburger liegt. Und obwohl es die bunten Bilder zum Zusammenstecken schon seit Jahrzehnten gibt, verkauft das schwäbische Familienunternehmen noch immer Tausende neue Packungen jedes Jahr.
Völlig unerwartet aber ist der Erfolg, den Deutschlands größter Spieleverlag in diesen Tagen auf Facebook feiert: Dort bietet Ravensburger virtuelle Puzzle an. „In den zwei Wochen seit dem Start haben wir 100 000 Nutzer für uns begeistern können“, sagte Clemens Maier, Vorstand für neue Geschäftsfelder, dem Handelsblatt. Dabei ist es nicht der einzige digitale Knüller, den das alte Unternehmen erschaffen hat. Seit Monaten schon stehen Spiele von Ravensburger im App-Store von Apple immer wieder ganz oben auf den Verkaufsranglisten.
Die Strategie geht damit auf: Die Oberschwaben haben vor zweieinhalb Jahren fernab der Zentrale ein Tochterunternehmen für elektronische Geschäftsfelder in München eröffnet. Ravensburger Digital heißt die Ideenschmiede, in der 15 Spezialisten dem Konzern den Weg ins Internet-Zeitalter ebnen sollen.
Auf dem sozialen Netzwerk Facebook können Spielefans kostenlos die Ravensburger-Puzzles zusammensetzen. Bezahlen muss, wer tiefer in das Spiel einsteigen und Elemente zukaufen will. So ist es auch bei anderen Spieleseiten auf Facebook. Ravensburger rechnet damit, dass die virtuellen Spiele künftig über die verschiedensten Geräte hinweg immer wichtiger werden – und eines Tages auch nennenswert zum Umsatz beitragen.