
Puma muss sich kleinere Ziele stecken; wer die Warnsignale im vergangenen Jahr noch nicht sah, dem öffnete das Ergebnis des abgelaufenen ersten Quartals mit einem Umsatz- und Gewinnschwund nun die Augen.
Den ehrgeizigen Plan zu kassieren, trat heute Michael Lämmermann an, das Umsatzziel sagte der Finanzchef habe "nicht mehr Priorität Nummer 1". Und allein die Tatsache, dass es der Herr der Rechenschieber war, der die Einsicht in die Realitäten formulierte, spricht für sich.
Neuer Puma-Chef erst im Juli
Denn einen Vorstandschef haben die Franken derzeit nicht; Franz Koch, der noch als Strategiechef zusammen mit Zeitz das Vier-Milliarden-Ziel formulierte und dann nicht einmal zwei Jahre Zeit hatte, sich näher an die Marke heranzuarbeiten, musste seinen Posten Ende März räumen. Puma-Mehrheitseigner PPR, der sich gerade in Kering umbenennt, gab Koch nicht die Zeit, die eigenen Pläne umzusetzen. Derzeit sieht PPR-Mann und Verwaltungsratschef Jean-Francois Palus im Herzogenaurach umtriebig nach dem rechten.
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Erst im Juli stößt der neue Puma-Chef Björn Gulden hinzu, dem zunächst jedoch auch nicht viel mehr bleibt, als die Initiativen, die Koch einleitete, fortzusetzen, allenfalls an einigen Stellen zu beschleunigen. Denn natürlich wird mit Guldens Start nicht auf Knopfdruck alles anders bei Puma.
Auch Koch musste zunächst für die Öffentlichkeit unsichtbar die Weichen im Unternehmen neu stellen: Den Konzern umstrukturieren und neue Produkte entwickeln. Das hat er getan; was dabei herauskam, sind für Kunden sichtbar etwa neuartige Laufschuhe, die im Markt durchaus ankommen. Dazu zählt auch der Einstieg als Trikotausrüster beim Champions League-Finalisten Borussia Dortmund, wovon die Marke sicher profitiert.