Staatskonzern Bahn-Gewinn sackt um über ein Fünftel ab

Im ersten Halbjahr fuhren so viele Passagiere im Fernverkehr wie noch nie. Trotzdem sackt der Gewinn des Konzerns ab. Ein Grund ist der Nahverkehr.

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Vor allem die seit Jahren kriselnde Güterbahn bereitet dem Konzern Probleme. Quelle: Reuters

Berlin Der Gewinn der Deutschen Bahn ist in der ersten Jahreshälfte um mehr als ein Fünftel abgesackt. Mit 757 Millionen Euro lag der Überschuss um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Staatskonzern am Donnerstag in Berlin mitteilte und damit eine entsprechende Reuters-Meldung vom Vortag bestätigte.

Der Umsatz stieg dagegen leicht auf rund 22 Milliarden Euro. Auch diese Kennzahl blieb unter den eigenen Planungen, wie Reuters vorliegende Konzerndokumente zeigen. Probleme bereitet vor allem weiter die seit Jahren kriselnde Güterbahn - aber auch der Personen-Nahverkehr.

Die Entwicklung der Geschäftsfelder sei „überwiegend angespannt“, heißt es im Geschäftsbericht. Der Fernverkehr mit IC und ICE ist die Ausnahme: Hier wurde ein neuer Halbjahres-Passagierrekord mit fast 72 Millionen Reisenden verzeichnet, auch der Gewinn stieg um neun Prozent. Im Gesamtjahr will die Bahn trotz des Einbruchs im ersten Halbjahr weiter einen Betriebsgewinn (Ebit) von gut 1,9 Milliarden Euro und einen Umsatz von über 45 Milliarden Euro erzielen.

Die Bahn steht unter Druck, weil es einen Investitionsstau im Schienennetz gibt. Zugverspätungen und -ausfälle waren im vergangenen Jahr ein großes Problem. Im ersten Halbjahr konnte der Konzern die Pünktlichkeitsquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht verbessern. Sie lag mit 77,2 Prozent sogar ganz leicht darunter (77,4 Prozent).

Im Juni hatte es heftige Unwetter und starke Hitze gegeben, was die Quote drückte. Ein Zug gilt in der Statistik noch als pünktlich, wenn er bis unter sechs Minuten nach Fahrplanzeit eintrifft.
Mit Agenturmaterial

Mehr: Monopolkommission empfiehlt Aufspaltung der Deutschen Bahn. Der Staat soll nach Ansicht der Experten nur die Infrastruktur-Gesellschaft der Bahn behalten.

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