Statistisches Bundesamt Einzelhandel macht dank Lockerungen bei der Bundesnotbremse mehr Umsatz

Der Einzelhandel hat seine Einnahmen im Mai im Vergleich zum Vormonat deutlich gesteigert. Statistiker führen das auf Corona-Lockerungen zurück.

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Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist derzeit so gut wie zuletzt im August 2020. Quelle: dpa

Lockerungen bei der Bundesnotbremse im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben dem deutschen Einzelhandel ein spürbares Umsatzplus beschert. Im Mai stiegen die Einnahmen zum Vormonat um 4,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Preisbereinigt (real) gab es eine Zunahme von 4,2 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier sogar mit einem Plus von 5,0 Prozent gerechnet, nachdem es im April noch ein kräftiges Minus von revidiert 6,8 Prozent gegeben hatte.

„Diese Entwicklung dürfte mit der bundesweit sinkenden Corona-Inzidenz und den damit verbundenen Lockerungen der Bundesnotbremse zusammenhängen“, erklärten die Statistiker. Die Bundesnotbremse war vom 23. April bis Ende Juni in Kraft und regelte bundeseinheitlich, dass in Städten und Landkreisen ab einem Inzidenzwert von 100 zahlreiche Kontaktbeschränkungen gelten.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat, als wegen der ersten Corona-Welle bereits Einschränkungen für den Handel galten, sank der nominale Umsatz im Mai um 0,6 Prozent. Allerdings gab es auch einen Verkaufstag weniger als im Mai 2020. Der boomende Internet- und Versandhandel wuchs dabei um gut 13 Prozent. Der in der Krise stark gebeutelte Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren brach hingegen um mehr als 18 Prozent zum Vorjahresmonat ein. Von April auf Mai allerdings schaffte diese Sparte ein Umsatzplus von gut 72 Prozent.

Fachleute erwarten, dass der private Konsum zunehmend in Schwung kommt. Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist derzeit so gut wie zuletzt im August 2020. Viele Menschen haben wegen geschlossener Geschäfte und mangelnder Einkaufsmöglichkeiten ihr Geld im Lockdown zusammengehalten und dürften mit ihrem Nachholbedarf beim Konsum die Konjunktur stützen.

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