Henkel: Waschen, Putzen, Kleben
Von Persil-Waschmittel über Pril-Spüli oder Schwarzkopf-Shampoo, der Düsseldorfer Konzern ist in deutschen Haushalten allgegenwärtig. Doch den meisten Umsatz macht Henkel eben nicht mit den Wasch- und Reinigungsprodukten: Satte 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Henkel mit so genannten "Adhesive Technologies" - sprich industriellen Klebstoffen, Dichtstoffen und Funktionsbeschichtungen. 2013 trugen Kleber und Co. mit 8,1 Milliarden Euro zum Umsatz bei.
Zu den Top-Marken zählen hier Loctite, Teroson und natürlich der gute alte Pritt-Stift. Neben Privatverbrauchern und Handwerkern sind industrielle Verwender die Zielgruppe. Etwa Hersteller von Lebensmittelverpackungen, die Spezialkleber für die Etiketten auf PET-Flaschen für Limo und Saft benötigen oder die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Auch Hochtechnologie-Klebstoffe etwa für die Fertigung von Mikrochips hat Henkel im Programm.
Zum Klebstoff kam Henkel durch die Besetzung des Rheinlandes durch die alliierten Truppen: Es kommt zu Lieferengpässen für Klebstoffe, die für Persil-Verpackungen benötigt werden. Das Unternehmen fällt den Entschluss, Klebstoffe für den eigenen Bedarf herzustellen. Im Sommer 1923 verkauft Henkel erstmals einem benachbarten Unternehmen Klebstoff und entscheidet in der Folge, den Markt zu erobern. Zu diesem Zeitpunkt ist die Firma Sichel Marktführer.
Wissenswertes zu Henkel
...nimmt das Unternehmen 1876 in Aachen als Henkel & Cie. Fritz Henkel gründet es gemeinsam mit zwei Freunden und bringt ein Pulver-Waschmittel unters Volk, das erstmals in kleinen Päckchen statt - wie damals üblich - lose verkauft wird.
... tragen rund 4,6 Millionen Euro in 2013 beziehungsweise 28 Prozent zum Konzernumsatz bei.
... bringt 2013 3,5 Millionen Euro beziehungsweise 21 Prozent am Konzernumsatz.
Henkel vergrößert seine Klebstoffsparte in den kommenden Jahrzehnten kontinuierlich durch diverse Zukäufe: 1953 schluckt Henkel etwa Riva aus dem Elsass. 1962 folgt auch die Sichel Werke AG. Am früheren Sichel-Firmensitz in Limmer bei Hannover hat heute noch die Pritt-Produktionsgesellschaft von Henkel ihren Sitz. Auch in den weiteren Jahrzehnten kommen immer neue Unternehmen hinzu, die Henkels Klebstoffsparte auf die heutige Größe anschwellen lassen.