Steiff, Peugeot, Henkel und Co. Die geheimen Produkte der Unternehmen

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Leoni: Kabel und Kleider

Die Leoni AG ist vor allem als Kabelhersteller bekannt. Quelle: dpa

Autozulieferer Leoni zählt zu den weltweit größten Kabelherstellern. Die finden sich vor allem in Bordnetzsystemen von Autos, Schiffen und Flugzeugen. Jeder Mensch kommt täglich unbewusst zigfach mit Leoni-Produkten in Berührung, erzählt Sprecher Sven Schmidt, "sei es morgens beim Aufstehen wenn er den Wecker in die Hand nimmt, im Flugzeug oder Zug unterwegs sind - überall sind Leoni-Kabel und -Drähte drin". Den Löwenanteil seines Umsatzes macht Leoni daher auch mit dem Automotive-Geschäft, gefolgt von Medizintechnik, Infrastruktur und alternativen Energien.

Wissenswertes zu Leoni

Daneben gibt es aber noch einen kleinen und wortwörtlich feinen Geschäftsbereich, der über die Jahrhunderte nahezu in Vergessenheit geraten ist. Und dass, obwohl Leoni gerade diesem seinen Namen verdankt. Die Franken stellen besonders feine, vergoldete oder versilberte Metallfäden her. Aus diesen wurden etwa auf das schwarze Tuch, das die Wände der Kaaba in Mekka verhüllt, die goldenen Koranverse gestickt. Auch der Vatikan ist ein Großabnehmer für die goldenen Fäden, die die Borten der Festgewänder der Geistlichen zieren. Neben kirchlichen Gewändern finden die Zierfäden in Trachten, Uniformen und Flaggen aber auch bei Schmuck und Wohndekorationen Verwendung. Gebündelt sind die Produkte im Geschäftsfeld Textiles & Creative. Er trägt heute nur noch im Promille-Bereich zum Umsatz bei.

Damit hat sich der Konzern weit von seinen Wurzeln entfernt. Im 16. Jahrhundert legte eine kleine mittelfränkische Drahtwerkstatt den Grundstein mit so genannten Litzen - feinste Gold- und Silberdrähte, die für kostbare Stickereien benötigt werden. Diese dekorativen Drahtgeflechte nennt man "Leonische Waren" - daher auch der Name des Unternehmens: Leoni. Heute ist aus dem kleinen Familienbetrieb ein Global Player in der Automobilzulieferer-Branche geworden, der 62.000 Mitarbeiter in 33 Ländern beschäftigt und 2013 rund 3,9 Milliarden Euro Umsatz machte.

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