Steilmann-Insolvenz Käufer für Boecker-Modehäuser gefunden

Angestellte einiger Boecker-Modehäuser können aufatmen. Der insolvente Modekonzern Steilmann kann sieben der zwölf Filialen verkaufen. Die Arbeitsplätze dort sind gesichert. Die anderen Filialen müssen schließen.

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Die Firmenzentrale des Modeherstellers Steilmann in Bergkamen. Quelle: dpa

Der insolvente Modekonzern Steilmann hat weitere Firmenteile losgeschlagen. Sieben der insgesamt zwölf Filialen der traditionsreichen Boecker-Modehäuser würden verkauft und damit zunächst die Arbeitsplätze von 70 Prozent der 330 Beschäftigten gesichert, teilte Insolvenzverwalter Frank Kebekus mit. Die übrigen Häuser würden Ende August geschlossen.

Vier der Boecker-Modehäuser übernehme die erst kürzlich gegründete Crossover GmbH der Familie Giazzi, die zusammen mit der Familie Radici die Mehrheit an Steilmann hält. Dabei geht es um die Filialen in Bad Kreuznach, Dortmund, Mülheim und Ingelheim. Die drei Filialen in Heinsberg, Kleve und Remscheid werden von der U&F Moden GmbH aus Hamm übernommen.

Die übrigen Häuser in Hagen, Göttingen, Dillenburg, Bonn-Bad Godesberg und Koblenz sollen Ende August geschlossen werden. „In dem aktuell sehr schwierigen Marktumfeld für den textilen Handel in Deutschland war die Gesamtfortführung der Boecker-Häuser leider nicht realisierbar“, betonte Insolvenzverwalter Frank Kebekus.

Damit seien in Deutschland über den größten Teil der operativen Aktivitäten der Steilmann-Gruppe Entscheidungen getroffen worden, erklärte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Es liefen noch Gespräche über Geschäfte in Frankreich und Osteuropa sowie über die von Steilmann gehaltene Beteiligung an der börsennotierten Modekette Adler. Dort muss unter anderem geklärt werden, welche Rechte der Finanzinvestor Equinox als Miteigentümer hat und wem der Erlös aus einem Verkauf zu Gute käme. Steilmann und Equinox halten zusammen 53 Prozent an Adler.

Steilmann hatte Ende März, nur fünf Monate nach dem mühsamen Börsengang, Insolvenz angemeldet. Die Banken hatten angesichts schlechter Geschäfte die Reißleine gezogen, Investoren wollten nicht einsteigen. Das Aus wurde inzwischen unter anderem für die Markenmode-Anbieter Apanage GmbH & Co. KG mit Sitz in Gelsenkirchen sowie die Klaus Steilmann GmbH & Co. in Bergkamen beschlossen.

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