Steinhoff Möbelkonzern will Poundland-Übernahme retten

Bei der Übernahme der britischen Billigkette Poundland stößt Steinhoff auf Widerstand. Der Investor Elliott hat jetzt ein höheres Angebot des deutsch-südafrikanischen Möbelriesen erzwungen.

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Steinhoff muss für die britische Billigkette mehr zahlen. Quelle: Reuters

London Der deutsch-südafrikanische Möbelriese Steinhoff muss für die britische Billigladen-Kette Poundland mehr Geld auf den Tisch legen. Steinhoff stockte die Übernahmeofferte für Poundland am Donnerstag um fünf Pence auf 227 Pence je Aktie auf und bietet damit umgerechnet insgesamt 711 Millionen Euro.

Damit will der Betreiber der „Poco“-, „Kika“- und „Leiner“-Möbelhäuser verhindern, dass sein drittes Übernahmevorhaben in Folge scheitert. Denn bei Poundland hat sich der aktivistische Investor Elliott eingekauft, der damit häufig ein höheres Angebot erzwingen will. Die Beteiligungsfirma des US-Investors Paul E. Singer hatte Mitte Juli einen Anteil von 13,2 Prozent gemeldet und diesen Medienberichten zufolge weiter ausgebaut.

Die Steinhoff-Offerte besteht aus 225 Pence in bar und einer Dividende von zwei Pence. Das sei das „letzte Angebot“, erklärte das Unternehmen aus Johannesburg mit Wurzeln in Deutschland. Die Poundland-Aktie gab am Donnerstag 1,5 Prozent auf 220,75 Pence nach. Die Anleger haben die Hoffnung auf einen teuren Bieterkampf offenbar aufgegeben.

Das Management von Poundland hatte sich schon Mitte Juli hinter die Übernahme gestellt. Das Unternehmen setzt in 900 Filialen in Großbritannien, Irland und Spanien mehr als eine Milliarde Pfund um, kämpft aber mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen. Poundland verkauft in seinen britischen Läden alle Artikel für ein Pfund.

Steinhoff war zuletzt zwei Mal mit Übernahmeversuchen in Großbritannien gescheitert. Beim drittgrößten europäischen Elektronik-Händler Darty war der Möbelriese von der französischen Groupe Fnac ausgestochen worden. Von dem britischen Katalog-Möbelhändler Home Retail („Argos“) ließ Steinhoff nach einer Prüfung der Bücher die Finger und gab der britischen Supermarktkette Sainsbury den Vortritt.

Unterdessen ist Steinhoff weiter auf Einkaufstour – diesmal in den USA. Der Möbelkonzern, der im Dezember an die Frankfurter Börse gewechselt war, will den größten Matratzenhändler dort, Mattress Firm, für umgerechnet 3,4 Milliarden Euro schlucken.

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