Steinhoff „Poco“-Mutter sammelt Milliarden für Zukäufe ein

Steinhoff hat eine milliardenschwere Kapitalerhöhung gestartet. Bis zu 2,4 Milliarden Euro will der Möbelriese einsammeln. Mit dem Geld will der deutsch-südafrikanische Konzern seine jüngsten Zukäufe refinanzieren.

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Für Poundland legte der Konzern umgerechnet 730 Millionen Euro hin. Quelle: Reuters

Frankfurt Der deutsch-südafrikanische Möbelriese Steinhoff sammelt für seine jüngsten Zukäufe bis zu 2,4 Milliarden Euro Kapital ein. Den Löwenanteil davon stemmen die beiden größten Aktionäre von Steinhoff, der südafrikanische Milliardär Christo Wiese, und eine Investmentgesellschaft, hinter der der südafrikanische Staat steht, wie der Betreiber der Möbelhäuser „Poco“ in Deutschland, „Kika“ und „Leiner“ in Österreich sowie „Conforama“ in Frankreich am Mittwoch mitteilte. Mit dem Geld refinanziert Steinhoff einen Großteil des Kaufpreises für Mattress Firm und die britische Billigkette Poundland.

Den größten US-Matratzenhändler Mattress Firm – den ersten Zukauf in den USA überhaupt – lässt sich Steinhoff umgerechnet 3,4 Milliarden Euro kosten, davon waren 1,2 Milliarden Euro Schulden. Für Poundland legte der Konzern umgerechnet 730 Millionen Euro hin. Steinhoff hatte die Zukäufe mit Krediten zwischenfinanziert.

Die milliardenschwere Kapitalerhöhung – die 8,5 Prozent des Grundkapitals entspricht – sollte noch am Mittwoch bei Investoren platziert werden. Bereits vor Börseneröffnung waren die Bücher gefüllt. Dabei verkauft Steinhoff die neuen Aktien mit 5,055 Euro ohne den üblichen Abschlag auf dem Schlusskurs vom Dienstag. Am Mittwoch stiegen Steinhoff um 2,9 Prozent auf 5,20 Euro und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax. Das Unternehmen, das seit Ende 2015 in Frankfurt gelistet ist, wird an der Börse mit rund 20 Milliarden Euro bewertet.

Christo Wiese, der auch Aufsichtsratschef von Steinhoff ist, zeichnete neue Aktien allein für 819 Millionen Euro und erwarb Papiere für weitere 768 Millionen Euro, die Steinhoff bisher selbst hielt. Die Staatsholding steuerte 303 Millionen Euro zur Kapitalerhöhung bei.

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